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Unfälle: Gefahren sind dort, wo wir sie nicht sehen

Unfälle: Gefahren sind dort, wo wir sie nicht sehen

31. Oktober 2019

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3 Min. Lesezeit

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News-Versicherungen

Die meisten Unfälle passieren im Haushalt und in der Freizeit. Viele davon könnte man vermeiden, demonstrierte der Physiker Werner Gruber besonders anschaulich bei einer Pressekonferenz des Versicherungsverbandes (VVO).

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 31.10.2019

Im Jahr 2018 verletzten sich in Österreich 782.200 Menschen bei Unfällen aller Art so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten. 2.551 Personen starben an den Folgen eines Unfalls. 39% aller Unfälle passieren im Haushalt (308.300). „Das sind mehr als 800 Unfälle in Österreichs Haushalten täglich“, so Prof. Elisabeth Stadler, Vorstandsvorsitzende der Vienna Insurance Group und Vizepräsidentin des Roten Kreuzes. „Bei Haushaltsunfällen verunglücken mehr Menschen als im Straßenverkehr.“ Besonders betroffen sind davon Frauen mit 59%. Zum Vergleich: Zehn Prozent der Unfälle passieren im Verkehr (81.200), 36% in der Freizeit (280.400) und 14% in Arbeit oder Schule (112.300). Pro Jahr werden durch Unfälle außerhalb des Berufs Kosten von 15 bis 20 Mrd. Euro verursacht.

„Stolperfallen zuhause“

„In den kommenden Monaten werden vor allem die eigenen Stolperfallen zuhause zur Gefahr werden. Außerhalb der eigenen vier Wände wird Ausrutschen auf glatten Oberflächen wie z.B. Herbstlaub, Eis und Schnee viele Menschen betreffen“, warnt Dr. Othmar Thann, Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV). Vor allem im Wintersport werden Präventionsmaßnahmen zunehmend wichtig. Rund 100.000 Sportunfälle erwartet das KFV allein in den nächsten sechs Monaten.

Unfälle sind keine Zufälle“

„Unfälle sind keine Zufälle, sondern haben erklär- und damit auch vermeidbare Ursachen“, weiß Werner Gruber, Direktor des Planetariums der Stadt Wien und wohl bekanntester Physiker Österreichs. Er demonstrierte anschaulich, was in nur wenigen Sekunden Unachtsamkeit passieren kann – von Stürzen vom Stockerl über Gefahren bei E-Scootern bis zum brennenden Christbaum. Problematisch seien dabei weniger jene Risiken, die wir ohnehin als gefährlich einschätzen. „Die Gefahr besteht in den Dingen, die wir nicht sehen, die wir nicht für gefährlich halten“, so Gruber. Herbstlaub sei aufgrund des geringeren Reibungskoeffizienten tatsächlich rutschiger als normaler Boden: „So lassen Blätter die Reibung unter einer Schuhsohle deutlich sinken. Das heißt, der Boden ist an dieser Stelle deutlich glatter.“ Vermeiden ließe sich dieser Unfall entweder durch einen ganz geringen Neigungswinkel des Beines beim Auftritt oder: „Ich empfehle der Gefahrenquelle auszuweichen“, so Gruber.

Foto: © Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs/APA-Fotoservice/Hautzinger

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