Die UNIQA Insurance Group verkauft ihre italienische Konzerngesellschaft UNIQA Assicurazioni SpA. Grund dafür: Der Konzern wolle die Kernmärkte Österreich und CEE fokussieren, heißt es in einer Aussendung.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 05.12.2016
Die Mehrheitsbeteiligung der UNIQA von 99,7% an der italienischen Tochtergesellschaft geht nun an den italienischen Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit Società Reale Mutua di Assicurazioni. Von der 295 Mio. Euro schweren Transaktion umfasst sind die UNIQA Assicurazioni SpA und ihre Tochtergesellschaften UNIQA Previdenza SpA und UNIQA Life SpA. Der Aufsichtsrat hat dem Verkauf zugestimmt, der rechtliche Vollzug des Kaufvertrags wird – vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen – im ersten Halbjahr 2017 erwartet.
„Ertragreiche“ Tochter gehört nicht zu Kernmärkten
„Im Rahmen unserer im Jahr 2011 gestarteten langfristigen Strategie UNIQA 2.0 konzentrieren wir uns auf unser Kerngeschäft in Österreich und CEE und richten unsere Beteiligungen danach aus“, sagt UNIQA Group CEO Andreas Brandstetter. „Während wir zum Beispiel in Kroatien und Serbien zugekauft haben und unser Engagement in Österreich im Privatspitalsbereich ausbauen, haben wir Beteiligungen abgegeben, die nicht in unseren Kernmärkten liegen oder nicht ins Versicherungsgeschäft einzahlen.“ Dazu gehört neben einer Versicherung in Deutschland, Beteiligungen an Hotels und Medien nun auch die UNIQA Italien, einer zwar „sehr gut geführten und über die Jahre ertragreichen“ Tochter, die aber nicht zu den Kernmärkten gehöre.
Verkauf drückt auf Konzernergebnis
Einen starken Effekt hat die Transaktion vor allem auf die Eigenkapitalquoten von UNIQA. So wird sich die ökonomische Kapitalquote (ECR-Quote) von 166% zum Halbjahr 2016 um zusätzliche rund 20 Prozentpunkte verbessern. UNIQA weist aktuell per 30.09.2016 Firmenwerte (Goodwill) im Zusammenhang mit den italienischen Gesellschaften in der Höhe von 115 Mio. Euro aus. Verbunden mit der Wertminderung dieser Firmenwerte wird sich aus dem Verkauf ein negativer Effekt auf das Konzernergebnis von ungefähr 100 Mio. Euro in 2016 ergeben. Das erwartete Ergebnis vor Steuern wird um den positiven Beitrag aus dem italienischen Geschäft reduziert, das für 2016 mit rund 25 Mio. Euro veranschlagt war.
Brandstetter bestätigt die Gewinnerwartung für 2016: „Wir erwarten für das Geschäftsjahr 2016 weiterhin ein, im Vergleich zum sehr guten Ergebnis 2015, um bis zu 50 Prozent reduziertes Ergebnis vor Steuern. Man halte jedoch auch nach dem Verkauf der Operations in Italien am Vorhaben einer kontinuierlich steigenden Dividende je Aktie fest.
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