Politische Umbrüche, Niedrigzinsen und globale Unsicherheiten prägten das Jahr 2016. Mag. Markus Waghubinger, AssCompact Investment und Finanzen, wirft einen Blick zurück und wagt eine Prognose für 2017.
Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 02.12.2016
Der DAX rutschte entgegen der Erwartungen der Analysten Ende 2015 von der 11.000-Marke abwärts und fiel im Februar teilweise sogar unter die 9.000-Marke. Kaum hatte sich der Index wieder stabilisiert, brachen nach dem Brexit-Votum Turbulenzen herein. „Innerhalb eines Monats konnte der Leitindex seine Brexit-Verluste allerdings wieder aufholen“, sagt Wagubinger. „Auch der britische Leitindex FTSE 100 erholte sich schnell vom Votum und kletterte zum Jahresschluss sogar etwa 7% über die Marke vor dem Voting.“
Nur kurzer Schockmoment nach US-Wahl
„Im Niedrigzinsumfeld scheint der Anlagedruck der Investoren so hoch zu sein, dass selbst negative Nachrichten nur kurze Abverkäufe auslösen“, so Waghubinger – denn noch kürzer dauerte der „Schock“ nach dem überraschenden Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen. „Innerhalb weniger Stunden und Tage waren die Kursrutsche des Wahlergebnisses wieder egalisiert, sowohl im Dax als auch im Dow Jones, und das obwohl am Morgen nach dem Wahlsieg noch von katastrophalen Auswirkungen auf die Finanzmärkte die Rede war. Im Dow Jones – dem US-Leitindex – sorgte der Wahlsieg paradoxerweise sogar für einen neuen Rekordstand, obwohl die Woche zuvor noch der erwartete Sieg von Hillary Clinton den Börsen Auftrieb gegeben hat.“
Luft nach oben für ATX
Weit weg von seinen einstigen Höhen von 4.900 Punkten im Jahr 2007 ist der österreichische Leitindex, der ATX hat sich im Jahr 2016 im Wesentlichen im Band zwischen 2.000 und 2.500 Punkten bewegt. Hier sieht es für den Investment-Experten danach aus, als wäre der Weg nach oben wieder frei. „Bei gutem internationalen Börsenumfeld sollte die 3.000 Punkte Marke in greifbare Nähe rücken.“
„Trump könnte noch für die eine oder andere Überraschung gut sein“
“Im ablaufenden Jahr konnte man, wie ohnehin erwartet, mit Anleihen nicht viel verdienen, mit Aktien musste man ebenfalls wie gewohnt gute Nerven bewahren, wurde aber am Ende wieder belohnt.“ Für Waghubinger „ein recht typisches Börsenjahr“, das im nächsten Jahr ähnlich aussehen könnte. „ Der neue US-Präsident Trump könnte zwar noch für die eine oder andere Überraschung gut sein, seine angekündigten, protektionistischen Maßnahmen für die US-Binnenwirtschaft werden jedoch in der Praxis wohl kaum weitreichende Einschränkungen für die freie Marktwirtschaft mit sich bringen. Ich hoffe hier im Laufe des Jahres keines Besseren belehrt zu werden, da auch viele europäische Unternehmen vom US-Absatz- aber auch Produktionsmarkt abhängig sind, könnte eine sich abschottende US-Wirtschaft zu regelrechten Handelskriegen führen.“
Den gesamten Artikel lesen Sie in der AssCompact Dezember-Ausgabe.
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