Die UNIQA Group ist laut CEO Andreas Brandstetter „in Summe auf Kurs“, auch wenn das Vorsteuerergebnis um 44,3% auf 106,2 Mio. Euro geschrumpft ist. Dieser erwartete Rückgang sei eine Konsequenz des „toxischen Niedrigzinsumfeldes, das unvermindert starken Druck auf die Erträge aus den Kapitalanlagen ausübt“.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 25.08.2016
Erfreut zeigt sich Brandstetter über den Anstieg der laufenden Prämien um 1,4% auf 2.730,2 Mio. Euro. Insgesamt gingen die verrechneten Konzernprämien allerdings um 7,7% auf 3.277,7 Mio. Euro zurück. Das sei „ausschließlich darauf zurückzuführen, dass wir das Einmalerlagsgeschäft bewusst deutlich zurückgefahren haben“, so Brandstetter. Ein Prämienplus meldet UNIQA in der Krankenversicherung (+3,5%) und in der Schaden- und Unfallversicherung (+1,9%), während die Lebensversicherung ein Minus von 19,8% verbucht.
Die Versicherungsleistungen im Eigenbehalt reduzierten sich um 10,3% auf 2.291,6 Mio. Euro. Die gesamten Aufwendungen für den Versicherungsvertrieb bleiben mit 684,6 Mio. Euro stabil. Die Konzernkostenquote stieg wegen der gesunkenen Prämien und erhöhter Investitionen erwartungsgemäß auf 22,5% (1.Halbjahr 2015: 20,6%). Die Combined Ratio verbesserte sich von 97,1% auf 96,9%.
Bedingt durch das verschärfte Niedrigzinsumfeld sanken die Nettoerträge aus Kapitalanlagen um 25,6% auf 301,5 Mio. Euro. Der Kapitalanlagebestand der UNIQA Group (einschließlich der Kapitalanlagen der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung) erhöhte sich zum 30. Juni 2016 gegenüber dem letzten Bilanzstichtag auf 30.107,5 Mio. Euro (31. Dezember 2015: 29.416,1 Mio. Euro).
Das versicherungstechnische Ergebnis ging um 14,5% auf 57,6 Mio. Euro zurück. Verantwortlich dafür seien vorwiegend Aufwendungen im Rahmen des Innovations- und Investitionsprogramms. Das operative Ergebnis verringerte sich vor allem aufgrund des gesunkenen Kapitalanlageergebnisses um 31,7% auf 145,8 Mio. Euro. Das den Aktionären zurechenbare Konzernergebnis reduzierte sich um 42,2% auf 90,3 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie lag bei 0,29 Euro (1 – 6/2015: 0,51 Euro). Das Eigenkapital der UNIQA Group belief sich per 30. Juni 2016 auf 3.267,3 Mio. Euro.
Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 beschäftigt die UNIQA Group um 403 Mitarbeiter weniger – insgesamt sind es 13.764 Mitarbeiter.
Deutlich reduziertes Jahresergebnis wird erwartet
Das Anfang des Jahres gestartete Innovationsprogramm werde zu einem guten Teil in diesem Jahr ergebniswirksam, teilt der Konzern mit. Insgesamt sollen dabei in den nächsten zehn Jahren rund 500 Mio. Euro investiert werden. In Kombination mit den anhaltend schwierigen Rahmenbedingungen erwartet UNIQA, dass das Ergebnis 2016 um bis zu 50% geringer ausfallen wird als im Vorjahr. Brandstetter: „An unserem Vorhaben, die jährliche Ausschüttung je Aktie im Rahmen einer progressiven Dividendenpolitik in den kommenden Jahren kontinuierlich zu steigern, halten wir fest.“
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