Das weltweite Zahlungsverhalten hat sich im Vorjahr leicht verbessert. In welchen Ländern Unternehmen am längsten auf ihr Geld warten müssen, hat der Kreditversicherer Acredia ermittelt.
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 17.05.2019
Die sogenannten „Days of Sales Outstanding“ (DSO) – also die Forderungslaufzeit zwischen Rechnungslegung und der tatsächlichen Bezahlung – waren mit weltweit durchschnittlich 65 Tagen einen Tag kürzer als noch im Vorjahr. 2017 hatte allerdings den höchsten Stand seit zehn Jahren markiert. Die leichte Verbesserung des Zahlungsverhaltens dürfte sich auch 2019 fortsetzen. Zu diesem Schluss kommt Acredia einer aktuellen Studie, die gemeinsam mit Euler Hermes durchgeführt wurde. Für 2019 wird darin eine Forderungslaufzeit von durchschnittlich 64 Tagen prognostiziert (minus ein Tag).
Welche Branchen spät zahlen
Am längsten auf ihr Geld warten Unternehmen weltweit in der Elektronikbranche (89 Tage) sowie im Maschinenbau (86) und Baugewerbe (82). Letztere war zudem von der höchsten Anzahl an Großpleiten betroffen – 2018 meldeten weltweit 51 große Bauunternehmer Insolvenz an.
Südeuropäische Länder unter Top-10
Die „rote Laterne“ geht erneut an China. Dort müssen Unternehmen im Schnitt drei Monate auf ihr Geld warten. Knapp dahinter folgen gleich fünf Mittelmeerstaaten: Griechenland (90), Italien (86), Marokko (84), die Türkei (79) und Spanien (78). „Sie sind zum Teil in schlechte alte Gewohnheiten zurückgefallen und erfüllen 2018 vielerorts das Klischee, dass Südeuropäer bei der Zahlungsmoral nicht gerade zu den Klassenbesten gehören“, sagt Acredia-Vorstand Ludwig Mertes.
Nach Saudi-Arabien (77 Tage) und Taiwan (74) folgen mit Frankreich und Portugal (je 73) zwei weitere europäische Staaten in den „Negativ-Top-10“. In Italien ist die Verschlechterung der Zahlungsmoral mit einem Plus von fünf Tagen besonders eklatant.
„Schnellzahler“ auch in Österreich
„Vorbildlich“ ist laut Studie hingegen die Zahlungsmoral heimischer Unternehmen: Österreich landet mit durchschnittlich 49 Tagen gemeinsam mit Neuseeland (47) und Südafrika (48) in den „Top 10“, noch vor der Schweiz (50) und Deutschland (54).
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