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Zukunftsvorsorge weiter rückläufig

Zukunftsvorsorge weiter rückläufig

09. Oktober 2019

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3 Min. Lesezeit

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News-Finanzen

Der Markt der prämienbegünstigten Zukunftsvorsorge (PZV) entwickelte sich 2018 das siebte Jahr in Folge rückläufig. Die Zahl der Neuverträge ist erstmals seit langem wieder gestiegen. 

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 09.10.2019

Der Gesamtstand zum Jahresende betrug rund 1,20 Mio. Verträge bei Lebensversicherungen und Kapitalanlagegesellschaften (KAG). Das ist ein Rückgang um 26,83% seit dem Höchststand 2012 mit 1,64 Mio. Verträgen. Allein 2018 betrug das Minus 7,1%.

Das verwaltete Vermögen in der PZV war 2018 mit minus 3,7% zwar erstmals in ihrer Geschichte rückläufig, betrug zum Jahresultimo aber immer noch 8,65 Mrd. Euro. Der Nettomittelzufluss (die abgegrenzten Prämien) belief sich im vergangenen Jahr auf 837,8 Mio. Euro – ein Minus von 2,8% im Vergleich zum Wert 2017.

KAGs verschwinden vom Markt

Kapitalanlagegesellschaften verkaufen bereits seit mehreren Jahren keine neuen Verträge mehr. Zudem ist durch die kurze Laufzeit ihrer Altverträge (zehn Jahre) der Großteil bereits abgereift. Ende 2018 betrug der Bestand daher nicht einmal mehr 9.000 Stück, der Nettomittelzufluss betrug im Jahr 2018 7,6 Mio. Euro und das verwaltete Vermögen 106 Mio. Euro. Kommendes Jahr werden die KAGs aus dem PZV-Markt praktisch vollständig verschwunden sein.

Zahl der Neuverträge wieder gestiegen

Von den 19 in diesem Markt tätigen Versicherungsunternehmen haben 2018 immerhin noch fünf auch Neuverträge verkauft, und zwar 15.921. Das ist erstmals seit langem ein Plus, nämlich um 10% gegenüber 2017.Da gleichzeitig knapp über 100.000 Verträge abreiften oder gekündigt wurden, sank der Bestand an PZV-Versicherungsverträgen trotzdem das fünfte Jahr in Folge.

Negative Veranlagungsperformance

2018 hatte die PZV zum dritten Mal in ihrer Geschichte – nach 2008 und 2011 – eine negative Veranlagungsperformance und schloss mit einem Minus von 2,8%. Das von der FMA zum Vergleich hypothetisch berechnete „stilisierte Benchmark-Portfolio“ (30% österreichische Aktien in Gewichtung ATX und 70% österreichische Bundesanleihen) verlor 3,5% an Wert.

Als staatlich gefördertes Altersvorsorgeprodukt verpflichtet der Gesetzgeber die Anbieter aber, zumindest eine Garantie auf den Erhalt der eingezahlten Nominalprämien zu geben. Sind bei einem Produkt bereits so hohe Veranlagungsverluste aufgelaufen, dass mit den vorhandenen Vermögenswerten am Ende der Laufzeit nur mehr das eingezahlte Kapital verrentet werden kann, so spricht man von einem „ausgestoppten Vertrag“. 2018 waren 1,5% der PZV-Verträge von Versicherungen ausgestoppt, bei KAGs waren es 7,0%. Das heißt, die ertragswirksame Aktienquote am Veranlagungsportfolio lag unter einem Prozent, womit diese Verträge nicht oder kaum mehr an künftigen positiven Entwicklungen der Kapitalmärkte teilnehmen können.

Staatliche Förderung

Seit 2012, als die staatliche Prämie zur Förderung der PZV-Produkte halbiert wurde, beträgt diese 4,25%; die höchstmögliche prämienbegünstigte Einzahlung betrug 2018 2.825,60 Euro, was eine maximale Prämie von 120,09 Euro ergab.

Der gesamte Bericht steht auf der FMA-Website zum Download bereit. 

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