Andrea Stürmer, MSc, MPA, steht seit März 2017 an der Spitze von Zurich Österreich. Im Interview spricht sie unter anderem über den neuen Standort in Wien, die Vorteile von Homeoffice, das Geschäftsjahr 2021 und worauf es in der Schadenabwicklung ankommt.
Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 22.02.2022
Seit Andrea Stürmer im März 2017 als Vorstandsvorsitzende von Zurich begonnen hat, ist viel passiert. Unter anderem wurden die fünf Wiener Standorte zusammengelegt und der Versicherer zog vor ein paar Monaten in die Muthgasse um. „Es ist alles hervorragend gelungen – sowohl bei der Übersiedlung selbst, als auch in der Vorbereitung darauf. Dabei haben wir auch tausende Laufmeter Akten entsorgt bzw. digitalisiert. Weiters mussten wir unsere Mitarbeiter auf die Gegebenheiten des neuen Standortes vorbereiten: zum Beispiel gibt es keine eigenen Arbeitsplätze mehr“, informiert Stürmer.
Bei Zurich wird mittlerweile papierlos gearbeitet, vieles läuft automatisiert bzw. digitalisiert. „Routinearbeiten werden heutzutage ganz anders erledigt, deshalb haben wir den neuen Standort vor allem für zwei Funktionen konzipiert: Das eine ist das Zusammenkommen und das andere die kreative Zusammenarbeit. Im Hinblick auf Plattform, Prozesse, neue Produkte und Dienstleistungen tut sich ja unglaublich viel in der Versicherungsbranche. Hier stellten wir uns die Frage, was für ein Arbeitsumfeld wir dafür benötigen. Und da war für uns klar, dass wir nicht einfach nur Schreibtische, sondern vor allem die passenden Räumlichkeiten fürs Kreative brauchen“, erklärt Stürmer.
Homeoffice vs. Mobiles Arbeiten
Zurich betreibt das Modell Homeoffice bereits seit 2013. „Wir nennen es jedoch nicht ‚Homeoffice‘, sondern ‚Mobiles Arbeiten‘. Wir fassen den Begriff breiter, als das zurzeit streng arbeitsrechtlich definiert ist und subsumieren darunter alles, wo man außerhalb des Büros gut arbeiten kann“, erläutert Stürmer und meint weiter: „Corona hat hier einen unglaublichen Wandel bewirkt und wir sind so noch einmal einen erheblichen Schritt weitergekommen. Mittlerweile ist ‚Mobiles Arbeiten‘ als fester Bestandteil unserer Unternehmenskultur integriert.“
Jeder Einzelne trägt zum Erfolg des Unternehmens bei
Stürmers Führungsstil baue stark auf der Philosophie auf, dass jeder einzelne zum Erfolg des Unternehmens beiträgt: „Wir benötigen alle Fähigkeiten, Erfahrungen und die verschiedenen Persönlichkeiten, die wir haben, damit wir als Unternehmen erfolgreich sein können. Deswegen ist meine Ambition, dass wir noch mehr den Fokus auf den Ausbau der Fähigkeiten im Unternehmen legen, weil sich ja unsere Welt und die Anforderungen an uns ändern. So können alle Teil des künftigen Erfolges sein.“
Geschäftsjahr 2021 vertrieblich außerordentlich gut gelaufen
Auch das Geschäftsjahr 2021 ist für Zurich gut gelaufen. Vor allem vertrieblich war Zurich, laut Stürmer, außerordentlich erfolgreich. „Österreich ist als Wirtschaft gewachsen. Davon haben wir sicherlich profitiert. Die Welle der Insolvenzen ist ausgeblieben. Wir haben natürlich auch von der sehr guten Zusammenarbeit mit den Maklerpartnern profitiert. Und wir haben bemerkt, dass sich die Kundinnen und Kunden mehr gegen Unwägbarkeiten des Lebens absichern wollen.“
Zurich Maklernetz – ein Erfolgskonzept
Zurich hat in der Zusammenarbeit mit dem unabhängigen Vertrieb schon früh auf digitale Services gesetzt – das Zurich Maklernetz wird heuer 20 Jahre alt. „Das Maklernetz unterstützt uns sehr in unserer Arbeit mit den Maklerpartnern. Im nächsten Schritt werden wir uns mehr Richtung Schnittstellen bewegen, da das nochmal mehr Möglichkeiten der Einbindung in andere Systeme, Vertrieb, Beratung, Verwaltung usw. ermöglicht. Also ein absolutes Erfolgskonzept“, ist Stürmer stolz.
Erfolgreiche Schadenabwicklung mit Schnelligkeit und Transparenz
Das Thema Schadenabwicklung liegt Zurich besonders am Herzen. Die wichtigsten Erfolgsfaktoren dabei sind, laut Stürmer, Schnelligkeit, Transparenz, aber auch die Zusammenarbeit mit den Maklerpartnern sowie Lösungsorientierung. „Beim Schaden-Tracking versuchen wir zusätzlich Transparenz zu generieren. Makler können dort jederzeit nachsehen, in welchem Prozess-Schritt sich die Schadenabwicklung gerade befindet. Wir versuchen zudem, mit einfachen Wordings Missverständnisse aus dem Weg zu räumen“, so Stürmer und ergänzt: „Und wenn es mal unterschiedliche Meinungen gibt, dann ist es für uns wichtig, dass wir das partnerschaftlich, fair, lösungsorientiert und gemeinschaftlich bewältigen. Der Trend geht hin in Richtung Automatisierung des einfachen Schadens. Aber das ändert nichts daran, dass für komplexe Themen nach wie vor das partnerschaftliche Miteinander das A und O ist.“
Das gesamte Interview lesen Sie in der AssCompact März-Ausgabe!
Foto oben: Franz Waghubinger und Andreas Richter von AssCompact im Interview mit Andrea Stürmer
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