Die österreichischen Versicherungsunternehmen haben im 2. Quartal 2022 ihre Prämieneinnahmen verglichen mit dem 2. Quartal 2021 um +7,05% auf 5,12 Mrd. Euro erhöht. . Das Finanzergebnis fiel mit 845,42 Mio. Euro um –985,31 Mio. Euro niedriger aus als im 1. Halbjahr 2021. Dies geht aus dem von der Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) veröffentlichten Bericht zum 2. Quartal 2022 der österreichischen Versicherungswirtschaft hervor
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 15.09.2022
Diese Zunahme der Prämieneinnahmen verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Versicherungssparten: Schaden/Unfall +8,91% auf 3,10 Mrd. Euro, Lebensversicherung +3,94% auf 1,36 Mrd. Euro sowie Krankenversicherung +5,08% auf 656 Mio. Euro. Im gesamten 1. Halbjahr stieg das Prämienvolumen auf 11,38 Mrd. Euro (+750 Mio. Euro oder +7,06% im Jahresvergleich), wobei die Schaden- und Unfallversicherung um +8,59 % auf 7,21 Mrd. Euro zulegte, die Lebensversicherung um +4,02% auf 2,84 Mrd. Euro sowie die Krankenversicherung um +5,10% auf 1,33 Mrd. Euro.
Signifikant verschlechterte Ertragslage
Das Finanzergebnis der österreichischen Versicherungsunternehmen stand im 1. Halbjahr 2022 ganz im Zeichen der Kapitalmarktturbulenzen infolge der durch den Überfall Russlands auf die Ukraine ausgelösten fragilen wirtschaftlichen Entwicklungen. Es fiel mit 845,42 Mio. Euro gleich um –985,31 Mio. Euro niedriger aus als im 1. Halbjahr 2021. Da gleichzeitig auch das versicherungstechnische Ergebnis im Jahresvergleich um
276,26 Mio. Euro auf 187,71 Mio. Euro sank, fiel auch das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) im 1. Halbjahr 2022 mit 559,74 Mio. Euro um –788,25 Mio. Euro oder – 58,48% schlechter aus.
Die Summe aller Assets zu Marktwerten (ohne Kapitalanlagen der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung) der Versicherungsunternehmen lag zu Jahresmitte bei rund 106 Mrd. Euro, um 10,1 Mrd. Euro oder 8,7% niedriger als ein Jahr davor. Zum Jahresultimo 2021 betrugen diese 116,7 Mrd. Euro, zum Ende des 1.Quartals 2022 111,9 Mrd. Euro.
Die stillen Reserven der Kapitalanlagen (ohne fonds- und indexgebundene Lebensversicherung) sackten im Vergleich zum Jahresultimo 2021 zum Ende des 2. Quartals von 24,1 Mrd. Euro auf 13,9 Mrd. Euro ab; ein Minus von 42,32%. Ende des 1. Quartals 2022 betrugen die stillen Reserven noch 19,3 Mrd. Euro. Die Reservequote betrug damit zum Ende des Berichtszeitraumes 14,80%; ein Jahr davor lag sie bei 25,46%.
Versicherungswirtschaft sehr stabil aufgestellt
Die Solvabilität der österreichischen Versicherungsunternehmen ist aber weiterhin sehr stabil. Rund zwei Drittel (69,7%) der Unternehmen hatte zur Jahresmitte einen SCR-Solvabilitätsgrad von über 200%, verfügten also über doppelt so hohe Eigenmittel als erforderlich. In etwa gleich viel wie vor einem Jahr. Der Durchschnittswert (Median) lag am 31. Juni 2022 bei 230,56% (Jahresmitte 2021: 221%), 2020 waren es 199,29%.
Bild: © Boris Zerwann – stock.adobe.com
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