Wie sehen Versicherungsprodukte in Zukunft aus, welchen Weg geht man im schwierigen Marktumfeld und was bedeuten digitale Angebote für die persönliche Beratung? AssCompact hat mit Wüstenrot Vorstandsdirektor Mag. Erwin Mollnhuber im aktuellen Titelinterview unter anderem über diese Themen gesprochen.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 13.05.2016
Glaubt man Prognosen, so wird sich am Niedrigzinsumfeld in den nächsten Jahren wenig ändern – mit dem Ergebnis, dass die Finanzbranche zwar Geschäft, aber kaum Gewinn macht. Wie darauf reagieren? „Ertrag vor Umsatz“ lautet der Ansatz von Mag. Erwin Mollnhuber. „Wir sind darauf ausgerichtet, in jenen Sparten zu wachsen, die die Bedürfnisse unserer Kunden und Vermittler abdecken und unterm Strich einen Ertrag für unser Unternehmen bringen.“ Die gesamte Branche sei dazu aufgerufen, Produkte zu kreieren, die diese Gesichtspunkte abdecken.
Portfolio der Lebensversicherung wird in Zukunft anders aussehen
Für die Schaden/Unfallversicherung bedeute das etwa, „dass die Angebote in einem angemessenen Preis-Leistungsverhältnis zu stehen haben, und nicht das billigste Produkt immer das Beste sein muss“, so Mollnhuber. In der Lebensversicherung werde noch stärker zu unterscheiden sein: „Einerseits zwischen dem ursprünglichen Zweck einer Lebensversicherung, dem Absichern des eigenen Lebens und dem Vorsorgen für die Alterspension. Auf der anderen Seite steht der Ertragsgedanke, und der kann nur mehr über die fondsgebundene und/oder -orientierte Lebensversicherung erreicht werden.“
Zudem sei mit Solvency II eine kapitalbildende Lebensversicherung anders zu betrachten als ein Versicherungsschutz gegen das Ableben. „Somit wird sich das Portfolio aller Lebensversicherer in Österreich und insbesondere unseres Hauses in den nächsten Jahren anders zusammensetzen als es dies jetzt noch tut“, sagt Mollnhuber.
Digitale Angebote: ja, aber…
Die Digitalisierung wird weiter voranschreiten und auch in die Produktgestaltung Einzug halten. Was bedeutet das für Vertriebspartner? „Wir wissen, dass die Kunden bei einfachen Produkten zunehmend digitale Wege und Lösungen präferieren.“ Als Finanzdienstleister stehe man vor der Aufgabe, diesem Trend Rechnung zu tragen und Angebote zu entwickeln. „Der digitale Kanal kann aber die fundierte Beratung nicht ersetzen. Daher wird auch die Zusammenarbeit mit der Vermittlerseite weiterhin zu unseren obersten Prioritäten zählen.“
Das gesamte Interview mit Mag. Erwin Mollnhuber lesen Sie in der AssCompact Mai-Ausgabe.
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