„Wer die Schiene der modernen Kommunikation übersieht, wird Schwierigkeiten bekommen“

Auf Online-Vergleichsportale könnte Österreichs Versicherungsbranche getrost verzichten. Dieser Meinung ist Franz Meingast, Vorstandsdirektor der UNIQA Österreich.

„In einer vernünftigen Vertriebswelt, in der man seit Jahren miteinander lebt, halte ich nichts davon, dass sich ein Online-Anbieter anmaßt zu sagen: ‚Ich vergleiche und makle.‘ Für uns ist das kein Partner“, sagt er im Interview mit AssCompact Herausgeber Franz Waghubinger. Man müsse respektieren, dass diese Vertriebskanäle da seien – mehr aber auch nicht.

Dennoch dürfe es die Versicherungsbranche keinesfalls versäumen, aktiv auf die Digitalisierung zu reagieren und deren Vorteile für sich zu nutzen. „Egal ob Versicherungsunternehmen oder Vertrieb – wer die Schiene der modernen Kommunikation übersieht, wird Schwierigkeiten bekommen. Die Frage, die uns auch intern intensiv beschäftigt, ist nur wann, in welcher Form und für welche Produkte sie kommen wird.“ Auch wenn der Online-Vertrieb derzeit noch schwach ausgeprägt sei, werde es laut Meingast in Zukunft immer mehr Direkt-Kunden geben.

Besser informiert und kritischer seien die Kunden jedenfalls schon heute – was jedoch nicht heißt, dass sie persönliche Beratung für überflüssig halten. So geben rund 80% der Teilnehmer in UNIQA-Kundenworkshops an, sich über das Internet zu informieren. „Wenn es allerdings um den Abschluss einer Versicherung geht, vertraut die absolute Mehrheit auf ihren persönlichen Berater“, weiß Meingast.

Das immer stärkere Zusammenwirken von Online-Recherche und Face-to-Face-Gespräch müsse man ernst nehmen und hier gezielt Weiterbildung für die Makler anbieten. Meingast: „Denn über kurz oder lang kann man nur mit Beratungsqualität und Fachkompetenz gewinnen.“

Das gesamte Interview mit Franz Meingast lesen Sie in der AssCompact November-Ausgabe.