Das digitalisierte Maklerbüro ist bei Wolfgang Hoppacher aus Leibnitz bereits Realität. Im Interview mit AssCompact spricht der Drittplatzierte des Jungmaklerawards 2016 über seine digitale Strategie, persönliche Netzwerke und mangelnden Respekt der Versicherer.
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 13.01.2017
Für viele Makler ist die Digitalisierung ein Problem, das sie vor sich her schieben – nicht aber für Hoppacher, der frühzeitig handelte. „Da gibt es nur einen Weg. Für das Ablegen und Archivieren habe ich Studenten für zwei Monate im Sommer angestellt. Qualifiziertes Personal hat die Dokumente dann in die EDV eingeordnet.“ Das Maklerunternehmen agiert gänzlich EDV-basiert: Das Kundenverwaltungsprogramm läuft auf Access-Basis, die Kommunikation mit den Versicherern über Portale oder per-Email. „Der gesamte Bestand ist komplett zu hundert Prozent digitalisiert. Was wir aus rechtlicher Natur nicht aufbewahren müssen, wird geschrottet. Ich habe jeden Zettel auf meinem Laptop mit“, sagt Hoppacher.
„Den Wunderwuzzi habe ich noch nicht kennengelernt“
Neben digitalen Prozessen setzt Hoppacher auch auf ein „ausgereiftes Kooperations- und Netzwerksystem“, in dem man sich gegenseitig fachlich und mit Kunden unterstütze. „Ohne Netzwerk kann man nicht überleben. Alles selbst und allein kann man nicht schaffen. Den ‚Wunderwuzzi“‘, der alles kann und weiß, habe ich noch nicht kennengelernt.“ Könne er selbst den Bedarf eines Kunden nicht abdecken, gibt er ihn an einen Partner ab – und umgekehrt. „Ich bin daher mit einigen Maklerbüros sehr eng vernetzt.“
„Auch als kleiner Player ist man ein Teil vom Ganzen“
Mehr Respekt und persönliche Bindung würde er sich auch von den Versicherern wünschen – durch Zentralisierung sei man sich „fremd“ geworden. „Klar, die Versicherer leben nicht von Hoppachers Umsatz, dessen bin ich mir vollkommen bewusst. Aber auch als kleiner Player ist man ein Teil vom Ganzen, der Umsatz bringt und ein Netzwerk hat. Und wenn manch angestelltes Personal in der Versicherungswirtschaft meint, sie müssen immer nur drüber fahren, so müssen die sich auch bewusst sein, dass der Vertrieb ihre Arbeitsplätze sichert.“
Das gesamte Maklerporträt lesen Sie in der aktuellen AssCompact-Ausgabe.
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