Steigende Schadenquoten und weniger Potenzial für Neukunden: Bis 2050 werden Versicherer in Deutschland vier Millionen Kunden verlieren, prognostiziert das IMWF Institut für Management Grund dafür sei die demografische Entwicklung.
Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 13.01.2017
„Die Versicherer in Deutschland haben ein großes Problem“, lautet das Fazit der aktuellen Studie. Die Bevölkerungsentwicklung bedrohe die Versicherungswirtschaft „in ihren Grundfesten“: Während die Zahl der unter 60-Jährigen aufgrund steigender Lebenserwartung und niedriger Geburtenrate zurückgeht, gibt es immer mehr über 60-Jährige. Folge sind steigende Schadenquoten durch versicherte Risiken, die im Alter zunehmen – und wenig Potenzial für Neugeschäft, das diesen Verlust ausgleichen könnte.
Weniger Jüngere, mehr Ältere
Bei den meisten untersuchten Versicherungsprodukten weist die Altersgruppe der 50 bis 59-Jährigen die die höchste Zahl an Versicherten auf. Bis ins Jahr 2050 wird diese Alterskohorte in Deutschland um fast ein Viertel schrumpfen. Die Altersgruppe mit den meisten potenziellen Neukunden zwischen 20 und 29 Jahren wird im gleichen Zeitraum um fast ein Fünftel abnehmen. Demgegenüber wird die Gruppe der 60– bis 69jährigen um 6,1% zunehmen.
Mit 4,61 Millionen wird der Kundenverlust bei der privaten Haftpflichtversicherung am stärksten ausfallen. Ebenfalls sinken wird die Anzahl der Kfz-Haftpflichtversicherungen (-4,33 Millionen) und der Hausratsversicherungen (-4,15 Millionen). Hinzu kommt, dass die im Verhältnis größere Anzahl älterer Versicherer zu steigenden Schadenquoten bei versicherten Risiken führt, die im Alter zunehmen. Das betrifft etwa die Kranken- oder Pflegeversicherung.
zurück zur Übersicht
Beitrag speichern
sharing is caring
Das könnte Sie auch interessieren