Sind 15 Stunden Weiterbildung pro Jahr angemessen? Was braucht es, um in der Versicherungsbranche auch in Zukunft am Ball zu bleiben? AssCompact Herausgeber Franz Waghubinger hat mit DI Christian Sipöcz, Mitglied des Vorstands, ERGO Versicherung AG, unter anderem über diese Fragen gesprochen.
Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 25.07.2016
Wie wird die Landschaft der Versicherungsvermittlung in zehn Jahren aussehen? Dass Kunden hybrider und die Online-Welt wichtiger wird, davon ist Sipöcz überzeugt. „Dennoch wird bei Produkten, die nicht selbstsprechend sind und bei denen es auch darum geht, sich mit dem Kunden über Bedarf und Deckungen auszutauschen, qualitative Beratung stattfinden müssen.“
„Das bekommt man unter“
Die Versicherungsvertriebsrichtlinie IDD schreibt 15 Stunden verpflichtende Weiterbildung pro Jahr vor. Ein zumutbares Ausmaß? Ja, meint Sipöcz. „Ich weiß, wir haben alle viel zu tun, aber solange das in diesem Rahmen bleibt, ist das absolut ok.“ Weiterbildung und Fortbildung auch abseits des täglichen Jobs hält er grundsätzlich für gut. „Als Versicherungsmathematiker in der österreichischen Aktuarvereinigung muss ich mich auch dort 15 Stunden im Jahr fortbilden, um den Status des Aktuars beizubehalten. Ich finde, das bekommt man auch unter.“
Verantwortung der Makler steigt
Um in Zukunft bestehen zu können, braucht es Aufmerksamkeit für Entwicklungen am Markt. Wichtig sei es in der Schaden/Unfall-Sparte, mit innovativen Ideen und neuen Ansätzen Schritt zu halten. „Das muss man schon gewissenhaft mitverfolgen und am Laufenden bleiben, was aber nicht heißt, dass man immer gleich ein Produkt dafür auf den Markt bringen muss.“
Ein dominierendes Thema ist Solvency II. „Was die Verkäufer und Makler selbst betrifft, so glaube ich, dass ihre Verantwortung etwas mehr steigt, neben all den Haftungsthemen und Best Advice. Ich kann mir schon vorstellen, dass sie ein bisschen mehr in die Pflicht genommen werden.“
Kunden durch den Lebenszyklus begleiten
Die Rolle des Versicherers sieht er als konstant und zuverlässig. „Die Versicherungsbranche ist ja eine etwas konservativere, und sie sollte für die Themen, die einen Menschen durch seinen Lebenszyklus begleiten, eine Antwort haben. Das beginnt mit der klassischen Kfz-Versicherung für einen jungen Fahrer, der sich später irgendwann eine Wohnung nimmt, usw. – hier muss man einfach die Produktpalette anbieten.“
Das gesamte Interview erscheint in der AssCompact August-Ausgabe.
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