Top-Manager müssen oft Reden halten, aber auch Makler und Finanzberater müssen sich immer öfter vor größerem Publikum präsentieren. Wie es dabei gelingt, die Aufmerksamkeit der Zuhörer zu wecken und aufrechtzuerhalten, erklärt Managementberaterin Barbara Liebermeister.
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 20.03.2019
1. Glaubwürdig und authentisch sein
Der Erfolg einer Rede hängt davon ab, inwieweit der Redner die Sympathie seiner Zuhörer gewinnt. Doch wie gewinnt ein Redner diese? Authentizität ist der Schlüssel! Die Rede sollte ihm auf den Leib geschneidert sein. Unglaubwürdig wirkt es, wenn ein Erbsenzähler sich als Witzbold präsentiert oder ein Einzelkämpfer sich verbal mit den Anwesenden verbrüdert. Die Folge: Zuhörer gehen auf Distanz.
2. Wer ist mein Gegenüber?
Wer sitzt mir gegenüber? Welche Beziehung besteht zwischen den Zuhörern? Kennen sie sich oder sehen sie sich das erste Mal? Denn wenn Zuhörer täglich zusammenarbeiten, haben sie gemeinsame Erfahrungen, auf die Sie sich beziehen können. Sehen sie sich hingegen nur selten, müssen Sie auf andere Elemente, wie z. B. die Entwicklung der Branche oder Digitalisierung zurückgreifen, um ihr Ohr zu finden.
3. Mit den Zuhörern kommunizieren
Ein guter Redner kommuniziert mit seinen Zuhörern – selbst wenn nur er spricht. Tragen Sie deshalb Ihre Rede so frei wie möglich vor. Sprechen Sie das Publikum auch persönlich an, aber ohne Floskeln wie „Meine sehr verehrten Damen und Herren“. Stellen Sie den Zuhörern vielmehr rhetorische Fragen wie „Kennen Sie folgende Situation: …?“. Auch ein Schuss Humor und Selbstironie schadet nie.
4. Auf die Kernbotschaften konzentrieren
Eine Rede sollte höchstens drei Kernbotschaften enthalten. Zum Beispiel: Die Arbeitsplätze sind sicher. Unser Unternehmen sieht einer rosigen Zukunft entgegen. Und: Dass es unserem Betrieb gut geht, verdanken wir dem Einsatz aller Mitarbeiter.
5. Kurze, aussagekräftige Sätze
Eine Rede sollte aus möglichst kurzen Sätzen bestehen. Schachtelsätze sind schnell unverständlich und beinhalten die Gefahr, dass der Redner sich verheddert. Dann ist bei ungeübten Rednern oft der Rest der Rede gelaufen. Denn sie werden nervös und verhaspeln sich immer häufiger. Und irgendwann wartet das Publikum nur noch auf Versprecher.
6. Eine aktive und bildhafte Sprache
Wichtig ist eine aktive Sprache. Also zum Beispiel „Wir planen ...“ statt „Unsere Planung sieht vor ...“. Durchforsten Sie Ihr Manuskript nach substantivierten Verben wie „Durchführung“ und „Neuorientierung“. Taucht ein solches Wort auf, können Sie davon ausgehen: Diese Aussage kann man verständlicher formulieren.
7. Die Rede laut üben
Sicherheit gewinnen Sie vor allem durch eine gute Vorbereitung. Hierzu zählt das laute Üben der Rede. Speziell den Einstieg, das Ende und die Übergänge zwischen den Redepassagen sollten Sie so lange üben, bis Sie diese sozusagen auswendig kennen. Stoppen Sie beim Üben auch die Dauer der Rede, damit Sie die vorgesehene Zeit nicht überschreiten.
8. Bei Pannen die Ruhe bewahren
Geraten Sie nicht in Panik, wenn Sie bei Ihrer Rede – trotz guter Vorbereitung – sich mal versprechen oder den roten Faden verlieren. Denn das Redenhalten ist nicht Ihr Hauptjob. Deshalb tragen kleine Patzer eher dazu bei, dass Sie authentisch wirken.
Quelle: AssCompact Deutschland; bearbeitet durch Redaktion Österreich
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