Anlage: Weniger Risiko ist keine Option für Versicherer

Trotz erhöhter geopolitischer Risiken und der historisch niedrigen Zinsen verstärkt sich die Risikobereitschaft der Versicherer. Nur 8% der Befragten wollen ihr Anlagerisiko in den nächsten ein bis zwei Jahren reduzieren. 47% planen, ihr Anlagerisiko zu erhöhen, 46% wollen es auf dem aktuellen Niveau halten. Dennoch sind Versicherer vorsichtiger als 2015: Im Vorjahr waren es nämlich noch 57%, die ihr Anlagerisiko erhöhen wollten.

Niedrigzinsen als größtes Risiko

Neben dem schwachen Wirtschaftswachstum sind zuletzt geopolitische Risiken zu einer der größten Herausforderungen geworden. 51% geben diese als eines der schwerwiegendsten Risiken für ihre Anlagestrategien an, 2015 waren es noch 25%. Die anhaltend niedrigen Zinsen gelten mit 59% als größtes Marktrisiko, gefolgt von der Volatilität der Vermögenswertpreise (57%). Zwar wurde die Studie vor dem Brexit durchgeführt, eine Blitzumfrage unter weiteren hundert Versicherern habe aber ergeben, dass sich die bestehenden Trends verstärken.

Obwohl die Risikobereitschaft der Versicherer hoch ist, wollen viele vermehrt Barvermögen und Staatsanleihen halten. 50% der Befragten planen, ihre Barbestände in den kommenden Monaten zu erhöhen – 2015 waren es nur 36%. Zugleich wollen 47% Staatsanleihen stärker nutzen.

Solceny II beeinflusst Anlageentscheidungen

Regulatorische Anforderungen bleiben weltweit ein bedeutender Risikofaktor. Mit 46% an Nennungen liegt Regulierung auf Rang 3 der größten Risikofaktoren. Ganz vorne steht hier die EU-Richtlinie Solvency II, die vor allem in Europa, aber auch weltweit beschäftigt. Für 53% der Befragten hat Solcenvy II laut Umfrage den größten Einfluss auf ihre Anlageentscheidungen.