Wie entwickelt sich die Versicherungsbranche im Privatgeschäft angesichts der anhaltenden Krise? Wo liegen künftige Potentiale? Wie geht man mit vermehrten Vertragskündigungen im Schaden- Unfallbereich um und wie wirkt sich das auf die Prämien aus? Wo liegt der Vorteil des Versicherungsmaklers in der Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Versicherungsunternehmen? AssCompact hat Vertreter österreichischer Versicherungsunternehmen zur Interviewrunde geladen. Thema heute: Das Forcieren von Automatisierungsprozessen im Privatgeschäft.
Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 12.08.2020
Das Forcieren von Automatisierungsprozessen ist gerade im Privatgeschäft ein wichtiger Faktor. In welchen Bereichen findet sich das Potenzial Geschäftsabwicklung zu vereinfachen? Darüber sprechen Reinhard Gojer, Vertriebsvorstand der DONAU Versicherung AG, Kurt Möller, Mitglied des Vorstandes der Zürich Versicherungs-Aktiengesellschaft und Claudia Schlosser, Leiterin des Bereichs Unabhängiger Vertrieb bei der Allianz Elementar Versicherungs-AG
Reinhard Gojer: Die DONAU Brokerline ist für unsere Makler und Vertriebspartner immer da und handelt serviceorientiert und persönlich. Wir setzen dabei auch Akzente bei der Digitalisierung vieler Geschäftsprozesse, die für alle Vorteile bringen. Die DONAU bekennt sich zu OMDS 3.0 und arbeitet an der Umsetzung zahlreicher Schnittstellen. Unser Ziel ist es die Verarbeitung zu automatisieren. In allen Sparten. Allen voran gehen dabei Kfz und bereits umgesetzt unser Haushalt-Eigenheimprodukt, dass sich am Markt sehen lassen kann.
Kurt Möller: Wir sehen in allen Bereichen Potenzial, nicht nur im Privatgeschäft. Überall können Produkte und Prozesse so gestaltet werden, dass sie durchgängig digital sind. Mit der Automatisierung kann eine echte Zeitersparnis für alle Beteiligten erreicht werden. Dem Einsatzbereich sind dabei keine Grenzen gesetzt. So bieten wir unseren Maklerpartnern seit April in der Lebensversicherung die elektronische Unterschrift am Smartphone an. Damit können Kundinnen und Kunden Verträge mobil abschließen, ändern und übermitteln. Das erspart den Ausdruck von vielen Seiten Papier und gleichzeitig ist alles digital dokumentiert. Ein weiteres Beispiel dafür, dass die Automatisierung Kundenvorteile bringt, ist die internationale Versicherungskarte. Seit Juli gelten hier neue gesetzliche Bestimmungen. Diese ermöglichen es uns endlich, die vormals „grüne Karte“ digital zur Verfügung zu stellen. Das ist gerade in der Urlaubszeit eine große Erleichterung für unsere Maklerpartner, Kundinnen und Kunden. Sie müssen nun nicht mehr in die Geschäftsstelle fahren oder den Postweg abwarten, sondern können sie bequem zuhause ausdrucken.
Claudia Schlosser: Für Automatisierungsprozesse sehen wir grundsätzlich überall Potenzial, forcieren diese auch und nehmen dementsprechend ständig entsprechende Systemüberarbeitungen vor. In unserem „Allianz Now Partner“, einer Plattform, die den Maklerpartnerinnen und -partnern erlaubt, Angebote für ihre Kundinnen und Kunden zu berechnen und direkt Versicherungsverträge abzuschließen, sind Automatisierungsprozesse für Privatprodukte bereits umgesetzt. Selbiges gilt für alle Schnittstellenanbindungen.
Jetzt starten wir auch eine Digitalisierung des Schadenprozesses und unserer neuen fondsgebundenen Lebensversicherung. Ein gutes Beispiel für Automatisierung bei der Leistungserledigung ist unsere „Meine Gesundheit“- App, die von unseren Kundinnen und Kunden sehr gerne genutzt wird, weil es einfach und schnell geht. Bereits 70% aller Einreichungen zum ambulanten Tarif werden via App erledigt. Im Hintergrund erfolgt eine automatische Schadenerledigung.
Insgesamt sind wir bei der Vereinfachung schon ein sehr großes Stück vorangekommen. Wir arbeiten aber – gemeinsam mit Maklerpartnerinnen und -partnern – hart daran, noch einfacher zu werden.
Das gesamte Interview können Sie in der AssCompact August-Ausgabe nachlesen!
Foto von links: Kurt Möller, Reinhard Gojer und Claudia Schlosser
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