Droht der Jobverlust wegen der zunehmenden Digitalisierung? Darüber sorgen sich viele Mitarbeiter von Finanzabteilungen zu Unrecht, wie eine Umfrage unter Führungskräften zeigt. Diese sehen in der Automatisierung sogar zahlreiche Vorteile für die Angestellten.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 20.03.2017
Höhere Produktivität, schnellere Entscheidungen – dass die Automatisierung Unternehmen nützt, ist inzwischen bekannt. Doch was bedeutet sie für die Mitarbeiter? Vor allem Vorteile, sagen über 1.100 CFOs in Europa, die der internationale Personaldienstleister Robert Half befragt hat. Dazu zählen konkret: Arbeitserleichterung, etwa durch weniger Dateneingabe, und die Möglichkeit, sich aufgrund digitalisierter Prozesse schneller neue Kompetenzen anzueignen. 76% der befragten Finanzmanager geben an, dass die neuen Technologien und digitalen Prozesse ihrem Team bereits dabei helfen, ihre Arbeit besser zu leisten. Ein Drittel (33%) geht sogar davon aus, dass die Automatisierung zu einer besseren Work-Life-Balance beiträgt.
Die Finanzchefs zeigen sich weitgehend zuversichtlich. So stimmen 83% der Aussage zu, das zunehmende Vertrauen in Technologie und digitale Prozesse wirke sich positiv auf die Finanzabteilungen aus. 76% stimmen auch zu, dass neue Technologien und digitale Prozesse eingeführt werden, damit das Team seine Arbeit besser erledigen kann.
Kein Job-Abbau durch Digitalisierung
Die Finanzangestellten selbst stehen den Veränderungen dagegen oft zögerlich gegenüber. Dabei sei die Sorge der Angestellten laut Umfrage vor dem Jobverlust unbegründet. Knapp sieben von zehn Befragten (69%) bestätigen nämlich, dass Automatisierung zwar eine Anpassung der nötigen Kompetenzen erforderlich mache, dabei aber keinen Abbau von Arbeitsplätzen im Finanzteam zur Folge hat.
„Die Digitalisierung bringt eine Reduktion von monotonen Routinetätigkeiten, verbesserte Workflows mit geringerer Fehleranfälligkeit und durch die höhere Geschwindigkeit vor allem freie Zeitressourcen, die die Mitarbeiter in Innovationsprojekte investieren können“, sagt Robert Szvetecz, Senior Manager bei Robert Half in Wien. „Davon profitiert nicht nur das Unternehmen, sondern auch die Belegschaft.“
Jeder Fünfte ohne volle Unterstützung
Für die Experten von Robert Half ist es „besonders irritierend“, dass mehr als jeder fünfte CFO (23%) nicht auf die volle Unterstützung seiner Geschäftsleitung und Führungskräfte in Sachen Digitalisierung zählen könne. „Dass die Digitalisierung im Senior Management kritisch gesehen wird, ist umso erstaunlicher, als ihre Finanzabteilungen die Notwendigkeit und die Chance, sich im Zuge dieser Veränderungen als Business Partner zu etablieren, erkannt haben“, erklärt Robert Szvetecz. Denn mehr als zwei Drittel (68%) der Befragten geben an, die Finanzabteilung sei gut geschult und versiert im Umgang mit neuen Technologien.
Über die Studie
Die von Robert Half entwickelte Arbeitsmarktstudie wird jährlich in zwölf Ländern erhoben: Australien, Belgien, Brasilien, Chile, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Neuseeland, Niederlande, Österreich, Schweiz, Vereinigte Arabische Emirate. Dabei wurden im Jänner 2017 rund 1.800 CFOs weltweit, davon 1.100 in Europa, befragt
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