„Weniger ist mehr“ – zu dieser Strategie rät die Investmentgesellschaft Comgest im Fondsmanagement. Investoren seien gut damit beraten, über Benchmarks und kurzzeitige Bewertungen hinauszublicken und sich in Erinnerung zu rufen, dass lange Halteperioden förderlicher für den Kapitalzuwachs sind.
Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 09.08.2017
Aktives Fondsmanagement bedeute, jedes Portfoliounternehmen sehr genau zu kennen, um Chancen und Risiken genau einschätzen zu können. Es sei fraglich, ob man bei Fonds mit über 100 Einzeltiteln überhaupt noch von aktivem Fondsmanagement sprechen kann, da man sich den Indizes sehr nähert. Wissenschaftliche Studien hätten aufgezeigt, dass sich konzentrierte Portfolios langfristig besser als jene entwickeln, die sich sehr stark an ihrer Benchmark ausrichten.
Fokus auf „echtem Investmentrisiko“
„Als aktive Manager bevorzugen wir, uns auf echtes Investmentrisiko auf Einzelwertebene zu konzentrieren“, erklärt Wolfgang Fickus von Comgest die Anlagestrategie. „Echte“ Risiken bestünden darin, dass der Gewinn je Aktie oder langfristig die Bewertung einer Firma negativ beeinflusst werden. Gründe dafür können etwa eine Verschlechterung des Marktpotentials, die Verwässerung von Kapitalrenditen, falsche Entscheidungen bei der Kapitalallokation oder steigender Wettbewerb sein. Der Vergleichsindex spielt bei der Einschätzung dieser Risiken keine Rolle.
Ab 15 Einzeltitel genug Risikostreuung
Comgest setzt auf konzentrierte und damit sehr aktive Anlageportfolios. „Unserer Erfahrung nach haben Portfolio-Manager mit konzentrierten Portfolios bessere Chancen, die Benchmark zu schlagen“, sagt Fickus. „Außerdem zeigen mehrere wissenschaftliche Studien, dass Portfolios schon ab einer Anzahl von 15 Einzeltiteln ausreichende Risikostreuung aufweisen.“
Die Kunst beim Managen konzentrierter Portfolios bestehe darin, die im Portfolio vertretenen Unternehmen wie die eigene Westentasche zu kennen. Das Risiko von Gewinnwarnungen kann bei konzentrierten Portfolios leichter vermindert werden, weil man die Einzelunternehmen sehr gut kennt.
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