Unternehmen erfassen immer mehr, dass ein Großteil ihrer Mitarbeiter Dienst nach Vorschrift macht und nicht Wenige bereits innerlich gekündigt haben. Andere beklagen Abwanderung von qualifiziertem Fachpersonal. Zudem befinden wir uns in einem Arbeitnehmermarkt und der Tatsache, dass immer mehr Wissen mit den Baby Boomern aus den 60ern in die Rente geht.
Artikel von:
Dr. Yvonne Köster
Coach, Beraterin und Trainerin | © privat
Der Begriff Retention kommt aus dem Lateinischen (retinere = zurückhalten, zurückbehalten). Es geht beim Retention Management immer um die Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen. Es werden Maßnahmen und Kennzahlen definiert, um der Abwanderung von Wissen entgegenzuwirken.
Beim Retention Management geht es um die Fragen:
- Wie können wir qualifizierte Mitarbeiter langfristig im Unternehmen halten?
- Wie können wir dazu eine gezielte Risikoanalyse mit Steuerungsmaßnahmen aufsetzen?
Ziel ist es, mit geeigneten Instrumenten und Maßnahmen eine Kultur zu schaffen, die dafür sorgt, dass die Fluktuation gering bleibt und Mitarbeiter das Unternehmen weiterempfehlen. Dann sinken der Rekrutierungsaufwand und die damit verbundenen Kosten und Fachkräfte bleiben mit ihrem Know-how im Unternehmen.
Die oberste Zielsetzung im Retention Management ist: zufriedene Mitarbeiter, die positiv nach außen kommunizieren und das Unternehmen als Arbeitgeber weiterempfehlen.
Was können Sie tun?
Starten Sie mit einer Risikoanalyse:
- Austrittsrisiko: Erstellen Sie eine Analyse der Fluktuationsquote und -gründe
- Engpassrisiko: Analysieren Sie, wie schnell Stellen nachbesetzt werden und die Folgen für das Unternehmen.
- Qualitätsrisiko: Analysieren Sie die Qualifikation Ihrer Mitarbeiter an veränderte Rahmenbedingungen (z.B. Digitalisierung). Analysieren Sie den Verlust von Wissen durch z.B. eine hohe Verrentungsquote.Im nächsten Schritt definieren Sie Schlüsselpositionen. Bewerten Sie die Besetzungsqualität und eventuelle Risiken (z. B. die Fluktuation von Schlüsselpositionen).
Erstellen Sie Kennzahlen, um sich einen Überblick zu verschaffen.
Je mehr Informationen und Kennzahlen Sie haben, desto gezielter können Sie gegensteuern. Binden Sie diese Kennzahlen in Ihr Risikomanagement ein. Entwerfen Sie zudem ein Gesamtbild Ihrer Organisation zum Betriebsklima. Führen Sie dazu Mitarbeiterbefragungen durch. Analysieren Sie bereits durchgeführte Befragungen. Analysieren Sie auch Online-Bewertungsportale. Nutzen Sie Marktstudien, Wettbewerbsanalysen, Gehaltsbenchmarks etc. Schauen Sie sich gründlich an, wie Ihr Unternehmen im Vergleich zum Wettbewerb und Arbeitgebermarkt generell positioniert ist und wie potentielle Bewerber das Unternehmen vom außen wahrnehmen.
Nach einer umfänglichen Analyse Ihrer Situation planen Sie zielgerichtete Maßnahmen.
Ich empfehle einen Maßnahmenplan mit messbaren Zielgrößen und einem zeitlichen Ziel, um den Erfolg Ihrer Maßnahmen zu messen und um ggf. gegensteuern zu können.
Den Beitrag lesen Sie auch in der AssCompact März-Ausgabe!
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