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Enquete „Pensionssystem 2.0“: Wie kann die Pensionslücke geschlossen werden?

Enquete „Pensionssystem 2.0“: Wie kann die Pensionslücke geschlossen werden?

22. Oktober 2014

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4 Min. Lesezeit

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News-Management & Wissen

Durch den Versand der Kontoerstgutschrift an die österreichischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer entsteht Klarheit über die zu erwartende staatliche Pension – und darüber, um wie viel diese kleiner sein wird als das gewohnte Arbeitseinkommen. Um zu dieser Problematik Lösungsansätze für eine Reform der Altersvorsorge aufzuzeigen, fand eine Enquete im Parlament statt. Der Fachverband der Pensionskassen, der Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs, die Plattform der betrieblichen Vorsorgekassen und die Vereinigung Österreichischer Investmentgesellschaften gaben dabei richtungsweisende Impulse für die Sicherung der Lebensqualität im Alter.

Andreas Richter

Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 22.10.2014

Durch den Versand der Kontoerstgutschrift an die österreichischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer entsteht Klarheit über die zu erwartende staatliche Pension – und darüber, um wie viel diese kleiner sein wird als das gewohnte Arbeitseinkommen. Um zu dieser Problematik Lösungsansätze für eine Reform der Altersvorsorge aufzuzeigen, fand eine Enquete im Parlament statt. Der Fachverband der Pensionskassen, der Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs, die Plattform der betrieblichen Vorsorgekassen und die Vereinigung Österreichischer Investmentgesellschaften gaben dabei richtungsweisende Impulse für die Sicherung der Lebensqualität im Alter.

Mögliche Wege zur Optimierung des Zusammenwirkens aller drei Säulen der Altersvorsorge standen im Mittelpunkt der Gespräche. Die ganzheitliche Betrachtung aller drei Säulen der Altersvorsorge wird als unabdingbare Voraussetzung für eine nachhaltige Altersvorsorge gesehen. Diese wurde auch im aktuellen Regierungsprogramm erstmals so festgeschrieben – eine Ergänzung der 1. Säule, der staatlichen Pension, wurde von allen Experten als notwendig erachtet. Unter den gesamtwirtschaftlichen Einflussfaktoren wurde vor allem die demographische Entwicklung im Zusammenhang mit den gleichzeitig steigenden Staatsschulden erörtert sowie der wichtige Effekt der Erhaltung der Kaufkraft auch im Alter – für den einzelnen ebenso wie für die Volkswirtschaft.

Prominente Teilnehmer und Sprecher waren Dr. Winfried Pinggera, Generaldirektor der Pensionsversicherungsanstalt, Dr. Klaus Wiedner, Leiter der Abteilung Versicherungen und Pensionen in der Generaldirektion Binnenmarkt in der EU-Kommission, sowie der ehemalige schwedische Sozialminister und Architekt der schwedischen Pensionsreform, Bo Könberg. Eingeladen hatten erstmals gemeinsam der Fachverband der Pensionskassen, der Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs, die Plattform der betrieblichen Vorsorgekassen und die Vereinigung Österreichischer Investmentgesellschaften.

Die konkreten Forderungen an die Politik zur Stärkung der 2. und 3. Säulen der Altersvorsorge:

  • Die Einführung der steuerlichen Absetzbarkeit von Arbeitnehmerbeiträgen zur Pensionskasse (EET-Prinzip)
  • Die Verlängerung der Liegedauer der Beiträge zur Erhöhung von Veranlagungserträgen in betrieblichen Vorsorgekassen
  • Eine garantiefreie prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge als Basis für höhere Erträge
  • Die Ermöglichung der Pflegevorsorge innerhalb der prämienbegünstigten Zukunftsvorsorge

Besondere Beachtung fand Bo Könberg. Der ehemalige schwedische Sozialminister und Architekt der schwedischen Pensionsreform schilderte das vielzitierte „schwedische Modell“ im Detail: Dieses 1994 beschlossene System besteht vor allem aus einem leistungsorientierten Umlage-System; ein kleinerer Teil beinhaltet ein kapitalgedecktes System (Premium Pension). Das schwedische Modell basiert auf einem Lebenseinkommensprinzip. Jedes Jahr werden die Pensionen nach einem Lohnindex angehoben – in manchen Jahren aber auch gesenkt. Die künftige jährliche Pension wird neu berechnet, wenn sich die Lebenserwartung ändert. Beim kapitalgedeckten Teil besteht für die Veranlagung eine Wahl zwischen rund 800 Fonds. Der größte Vorteil des schwedischen Modells ist, dass das Pensionsantrittsalter automatisch an die demographische Entwicklung angepasst wird.

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