ERGO: Marktchancen, Produktneuheiten und die Rolle von KI im Versicherungsvertrieb

Trotz schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen verzeichnete Christian Noisternig für das gesamte Jahr 2023 besonders im Bereich Rechtsschutz außergewöhnlichen Erfolg: „Wir konnten so gut wie in allen Bereichen stärker wachsen als der Markt. Besonders erfreulich ist, dass die Fusion von ERGO und D.A.S. vom Markt sehr positiv aufgenommen wurde. Unsere Entscheidung, den sehr gut etablierten D.A.S. Rechtsschutz beizubehalten und unter der nunmehrigen Produktmarke weiterhin hochwertige Produktlösungen und Rechtsservice-Leistungen als Teil der ERGO Versicherung anzubieten, war somit goldrichtig. Speziell für das erste Quartal sind wir in allen Vertriebskanälen sehr gut gestartet, vor allem im Maklervertrieb und im Gewerbe- und Rechtsschutzversicherungsbereich.“

„Wir setzen bei unseren Produkten auf die individuelle Kombination verschiedener Sicherheitsbausteine“

ERGO setzt beim Kfz-Tarif sowie bei anderen Produkten auf die individuelle Kombination verschiedener Sicherheitsbausteine. Eine Strategie, die sich bei Kunden und Maklern großer Beliebtheit erfreue, ist Patrick Rechberger überzeugt: „Unser Baustein-System im Kfz-Tarif kommt bei den Kunden und Maklern sehr gut an, da es Letzteren ermöglicht, gemeinsam mit den Kunden individuelle Optionen auszuwählen, ohne dass es zu kompliziert wird. Das System bietet eine gewisse Einfachheit, während gleichzeitig Flexibilität und eine große Auswahl an Versicherungsleistungen gewährleistet sind. So haben wir auch heuer erneut ÖGVS-Gütesiegel für unser Preis-Leistungs-Verhältnis und den Kundenservice errungen.“

Auch in der Unfallversicherung bietet ERGO flexiblen Schutz auf Baustein-Basis an. Kunden können zwischen drei Paketen wählen: Optimaler, Basis und Start Schutz. „Im Makler- und Agenturvertrieb wird vor allem das Premium-Produkt Optimaler Schutz verkauft, da Makler darauf achten, dass ihre Kunden eben optimal abgesichert sind“, erläutert Noisternig.

Im neuen AktivER GO! werden ein umfangreicher Unfallbegriff, ein fortschrittliches Progressionsmodell und Sofort-Auszahlungen je nach Verletzungsgrad angeboten. „Zudem haben wir eine Webservice-Schnittstelle eingeführt, um den digitalen Abschluss zu erleichtern. Im Optimaler Schutz haben wir einen Mitwirkungsanteil von 35% und automatische Mitversicherung von Extremsportarten. Dies wird vom Markt sehr positiv aufgenommen“, berichtet Rechberger.

Durch die Webservice-Anbindung können Makler direkt von ihrem Portal aus auf den Rechenkern von ERGO zugreifen und in Echtzeit mit den Systemen interagieren. „Dadurch erhält er sofort alle relevanten Unterlagen elektronisch und kann den Antrag komplett digital abwickeln, ohne Papierkram. Außerdem können er und seine Mitarbeiter in ihrer vertrauten IT-Oberfläche bleiben, was den Komfort erhöht, da verschiedene IT-Systeme immer auch unterschiedlich aufgebaut sind“, erklärt Noisternig.

Zusätzlich werden Anpassungen automatisch in der Schnittstelle des Maklers vorgenommen, wenn ERGO im Portal Änderungen durchführt. „Wir haben mittlerweile Webservice-Schnittstellen für die Zahnersatz-Versicherung, Eigenheim-Haushalt, Kfz und Unfall“, ergänzt Rechberger.

„Makler haben trotz Herausforderungen weiterhin einen hohen Anteil am Vorsorgegeschäft“

Die Vermittlung und Beratung von Vorsorgeprodukten durch Versicherungsmakler in Österreich wird trotz der Herausforderungen des Niedrigzinsumfelds positiv bewertet, ist Christian Noisternig überzeugt: „Das Niedrigzinsumfeld der letzten 18 Monate hat sicherlich keine günstigen Bedingungen für Lebensversicherungen geschaffen. Nach etwa 15 Jahren Tiefzinsphase tauchten plötzlich kurzfristige Sparprodukte auf, die sowohl von Banken als auch Kunden aufgrund attraktiver Zinsen stark nachgefragt wurden. Die steigenden regulatorischen Anforderungen und der erhöhte Beratungsaufwand sind ebenfalls spürbar. Trotzdem haben Makler weiterhin einen beträchtlichen Anteil von etwa 30% am Vorsorgegeschäft, wie die Statistiken des VVO zeigen. Dies deutet darauf hin, dass viele Vermittler dieses Segment nach wie vor bedienen, und als ERGO unterstützen wir sie dabei gerne und professionell.“

„KI wird die Beratung unserer Versicherungsmakler und Agenten nicht ersetzen“

Christian Noisternig ist sich sicher, dass künstliche Intelligenz eine bedeutende Rolle für die Zukunft des Versicherungsvertriebs spielen wird: „Wir profitieren bereits stark vom Know-how und den Forschungsmöglichkeiten unserer Muttergesellschaften, der Munich Re und der ERGO Group. KI wird vor allem in Kundenprozessen eine große Rolle spielen, indem sie schnell Antworten auf Kundenanfragen ermöglicht und Prozesse digitalisiert. Dies führt zu einer Transformation im Vertrieb und trägt dazu bei, Kosten zu stabilisieren und gleichzeitig kundenorientierte Lösungen anzubieten.“

Patrick Rechberger ist ebenfalls von den Vorteilen der KI überzeugt, auch wenn er sicher ist, dass KI die Beratung der Versicherungsmakler und Agenten nicht ersetzen wird: „Es wird jedoch definitiv Vorteile geben, die wir nutzen können. Effizientere Prozesse sind ein Beispiel dafür. Auch Cross- und Up-selling werden einfacher möglich sein, da Kundenbedürfnisse besser erfasst und ausgewertet werden können.“

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Foto oben v.l.n.r.: Mag. Christian Noisternig, Vorstand für Vertrieb & Marketing bei ERGO Versicherung AG und Patrick Rechberger, Bereichsleiter Makler- und Agenturvertrieb