Einmal mehr zeigt eine Umfrage: Kunden informieren sich zwar verstärkt im Internet, bevorzugen aber vor dem Produktkauf immer noch die persönliche Beratung. Der Trend setzt sich in der Finanz- und Versicherungswirtschaft im Gegensatz zu anderen Branchen fort – vor allem bei jungen Kunden.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 01.03.2016
Im Auftrag des Finanz-Marketing Verbandes Österreich (FMVÖ) hat Telemark Marketing 802 repräsentativ ausgewählte Österreicher telefonisch und online befragt. Mehr als 70% kauften im letzten Jahr ein Produkt im Internet, davon 6,5% ein Finanzprodukt.
Zwar informieren sich bereits 57% der Österreicher via Internet über Bank- und Versicherungsprodukte, online abschließen würde aber nur knapp jeder Zehnte. Bei der jüngsten Altersgruppe tritt der RoPo-Effekt (Research online, Purchase offline) am stärksten auf, aber auch schon mehr als die Hälfte der 31- bis 60-jährigen Kunden informieren sich online.
82% zählen auf ihren persönlichen Berater
Die Verbundenheit zum persönlichen Betreuer ist mit einem Anteil von 82% der Befragten besonders ausgeprägt. Knapp 30% der Kunden bevorzugen laut eigenen Angaben den persönlichen Kontakt, weil sie Sicherheitsbedenken bei der Datenübertragung haben. Vor allem bei Krediten, Lebensversicherungen und Haus- und Wohnfinanzierungen ist die Scheu vor Online-Abschlüssen groß. Weniger Bedenken gibt es hingegen bei Kfz-Versicherungen, Spar- und Girokonten sowie Kreditkarten – hier verzichten mehr als 20% der Kunden auf persönliche Beratung.
„Für Kunden, die sich offline informieren und dann offline abschließen, zählt beim persönlichen Kontakt vor allem die Möglichkeit Fragen zu stellen. Dies ist ein Punkt, der künftig aber auch von Chats oder Behavioural Content übernommen werden könnte“, so FMVÖ-Vizepräsident Werner Schediwy, MBA.
Obwohl fast 70% Internet-Banking nützen, verwenden dafür nur 17,1% das mobile Endgerät. Das liegt vor allen daran, dass mehr als die Hälfte der Befragten Mobile-Banking als unsicher empfinden. Die Sofortüberweisung hat sich seit 2014 bei 53,7% der Befragten noch stärker durchgesetzt.
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