Dass es in der Finanzbranche sehr wenige Frauen in Führungspositionen gibt, ist bekannt. Wie vergleichsweise schlecht aber Österreich im Gegensatz zu anderen Ländern abschneidet, verdeutlicht eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Oliver Wyman.
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 14.06.2016
Untersucht wurden dabei 381 Finanzunternehmen. In den Geschäftsleitungen beträgt der Frauenanteil durchschnittlich 16%, in Verwaltungs- und Aufsichtsräten 20%. In Österreichs größten Finanzunternehmen sind nur 13% der leitenden Positionen weiblich besetzt. Damit liegt Österreich auf Platz 20 unter 32 weltweit analysierten Ländern. Spitzenreiter sind Norwegen, Schweden und Thailand mit einem Frauenanteil von über 30% in den Führungsetagen.
In der Privatwirtschaft ist nur einer von zehn Chefs eine Frau
Vor allem die Privatwirtschaft hat Aufholbedarf – mit durchschnittlich nur 15% Frauen in Führungspositionen. Im öffentlichen Sektor sind es immerhin 22%. In Österreich ist nur etwa ein Zehntel der leitenden Stellen in privaten Finanzunternehmen weiblich besetzt, in öffentlichen Institutionen sind es bereits rund 30%.
Arbeitszeiten, Rollenbilder und fehlende Unterstützung
Kulturelle Faktoren wie traditionelle Rollenbilder sowie unflexible Arbeitszeiten und zu wenig gesellschaftliche Unterstützung sind laut Studie die größten Hindernisse für Frauen. „Unsere Befragung zeigt, dass die halbherzige Unterstützung von Familien, wenig flexible Arbeitszeiten sowie intransparente Beförderungsprozesse und Gehaltsstrukturen die Bereiche sind, in denen die Leistungen der Finanzunternehmen als Arbeitgeber hinter den Erwartungen zurückbleiben,“ sagt Astrid Jäkel, Partnerin bei Oliver Wyman in Zürich und Leiterin der Studie.Ohne bewusst gesetzte Maßnahmen, so ein Fazit der Analyse, werde der Frauenanteil in Führungspositionen der Finanzbranche erst im Jahr 2048 die 30%-Marke erreichen.
Quelle: orf.at; bearbeitet von AssCompact Österreich
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