Forschern ist es gelungen, Funkfernbedienungen von 15 Autoherstellern zu knacken und damit die Fahrzeuge spurlos zu öffnen. Die Sicherheitslücke bietet Potenzial für Einbrüche – und wirft auch Fragen nach dem Versicherungsschutz auf.
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 12.08.2016
Deutsche und britische Forscher konnten die Fahrzeuge via Funkfunktion spurlos öffnen und wieder verschließen, wie gestern zahlreiche Medien berichteten. Nach ersten Schätzungen könnten weltweit mehr als 100 Mio. Autos betroffen sein, darunter Modelle von VW, Opel, Ford und Fiat.
Die Forscher fingen die Funksignale, die der Autoschlüssel per Knopfdruck an das Fahrzeug sendet, ab, entzifferten die fahrzeugspezifischen Codes auf dem Chip und reproduzierten sie – das alles in weniger als einer Sekunde. Damit konnten sie die Wagen öffnen und wieder schließen, ohne Spuren zu hinterlassen.
Einbrüche nicht nachvollziehbar
Diese Sicherheitslücke zu beheben sei schwierig, weil die Chips fest in den Autoschlüsseln verbaut sind. Die Forscher raten dazu, Autos am Türschloss mit dem Schlüssel aufzusperren und komplett auf die Funkfernbedienung zu verzichten.
Theoretisch könnten Kriminelle auf einem Parkplatz warten, bis das Auto per Funk verschlossen wird. In einem Bericht warnt help.orf.at: Während der Abwesenheit des Besitzers kann der Angreifer das Auto mit dem kopierten Passwort öffnen, Gegenstände daraus stehlen und es wieder verschließen. Für den Besitzer sei dieser Einbruch nicht nachvollziehbar, da weder Spuren am Auto noch in den Protokollen der Steuerelektronik zu sehen seien.
Kfz-Versicherer haften
Kfz-Versicherer haften dennoch im Fall eines Einbruchs, auch wenn keine Spuren zu erkennen sind, sagt ein ÖAMTC-Jurist gegenüber help.ORF.at. Der Lenker könne davon ausgehen, dass ein genehmigtes System wie ein Funkschlüssel auch sicher sei. Für die Leistung der Versicherung mache es grundsätzlich keinen Unterschied, wie schnell oder einfach ein Auto geknackt wurde, erklärt auch der Verband der Deutschen Versicherungswirtschaft.
Quelle: help.orf.at; bearbeitet von AssCompact Österreich
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