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Fünf Lehren aus der Lehman-Pleite

Fünf Lehren aus der Lehman-Pleite

25. September 2018

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3 Min. Lesezeit

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News-Finanzen

Der Zusammenbrauch von Lehman Brothers jährt sich dieser Tage zum zehnten Mal – und damit auch der Ausbruch der letzten weltweiten Finanzkrise. Dieses unrühmliche Jubiläum hat der Investmentmanager Barings zum Anlass genommen, um fünf Lehren aus der Lehman-Pleite zu ziehen.

Andreas Richter

Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 25.09.2018

1.Man beachte das Gesetz der Schwerkraft

Wenn ein Gegenstand aus großer Höhe herabfällt, ist ein enormer Puffer nötig, um den Aufprall abzufedern. Bei Banken, die sich allzu sehr verschuldet hatten, konnte man kaum davon ausgehen, dass sie den Aufprall überleben – und das war auch nicht der Fall. Die angemessene Höhe des Kapitals, das vorgehalten werden muss, wird stets Anlass zu Diskussionen geben. Laut Barings ist fast immer mehr Kapital erforderlich, als man denkt.

2.Investitionen in solide Strukturen sind immer eine gute Idee

Die chaotischen Zustände während der Finanzkrise wurden durch den Umstand verschärft, dass bei vielen Transaktionen niemand mehr wusste, wer die Gegenposition einnahm. Die Einrichtung zentraler Clearingstellen für Derivate sorgte Barings zufolge für eine deutliche Verbesserung der Transparenz in der Finanzbranche. Wenn eine Gegenpartei in Schwierigkeiten gerät, komme so kein Zweifel mehr am gesamten System auf.

3. Pendel schwingen – und überschwingen

Zu viel Regulierung bedroht Innovation und Wachstum. Zu wenig Regulierung führt zu Nachlässigkeit und Betrug. Es gibt laut Barings zwar viel an den neu eingeführten Regeln wie dem Dodd-Frank-Act auszusetzen. 2008 habe es dem System aber insgesamt an Regeln gefehlt. Insbesondere die Verbraucher mussten besser vor betrügerischen Praktiken und skrupellosen Profis geschützt werden.

4. Menschen und ihre Algorithmen sind emotionsgesteuert

Die Finanzmärkte sind abhängig von Gier, Angst und Vertrauen. Selbst Transaktionen, die in Kontrakten, Versicherungsverträgen und Garantien zementiert sind, haben kaum Bedeutung ohne Vertrauen darauf, dass die Gegenseite ihre Verpflichtungen erfüllt. Als die Lehman-Pleite unausweichlich war und Anleger nicht wussten, wer welchen Risiken ausgesetzt war, sei die logische Reaktion gewesen, die Geschäfte einzustellen, das Licht auszumachen und so zu tun, als sei niemand zuhause.

5. Führungsqualitäten zählen

2008 standen laut Barings in den meisten führenden Industrienationen Personen an der Spitze, die Führungsqualitäten zeigten – oder ausreichend verschreckt waren, um sich anzupassen. Erst als die Staats- und Regierungschefs die Märkte davon überzeugten, dass die Politik alles tun würde, um die Märkte zu stabilisieren und die Wirtschaft anzukurbeln, war das Vertrauen wiederhergestellt. Ob das heute noch so wäre, versieht Barings zumindest mit einem Fragezeichen.

Quelle: AssCompact Deutschland

Bild: ©Matthias Buehner

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