Versichern muss einfacher werden, sagt Rémi Vrignaud, CEO der Allianz Österreich, im Titelinterview mit AssCompact. Wie der Makler in Zukunft trotz dieser Einfachheit sein „Trumpf-Ass“ ausspielen kann, erklärt Claudia Schlosser, Bereichsleiterin Maklervertrieb.
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 24.09.2018
„Einfachheit und Effizienz“ hat sich der Allianz-Chef auf die Fahnen geschrieben. Das bedeutet für ihn, zuerst die „eigene Komplexität“, also interne Prozesse und Strukturen, zu hinterfragen. „Da ist Vieles über Jahre und Jahrzehnte gewachsen und liebgeworden und wird nun eines nach dem anderen hinterfragt und auf Sinnhaftigkeit geprüft.“
„Ziemlich sicher auf dem Holzweg“
Ob Versichern überhaupt einfach sein kann? „Wir sind gut beraten, das Versicherungsgeschäft in diese Richtung zu entwickeln.“ Komplexität sei „sehr unbeliebt“ bei Kunden und teuer für das Unternehmen. „Wenn wir stolz unsere dicken Versicherungsbedingungen vor uns hertragen und glauben, dass uns diese Komplexität vor dem sich abzeichnenden Markteintritt von Internet-Giganten wie Amazon oder Google schützen könnte, sind wir ziemlich sicher auf dem Holzweg.“
Um eine „radikale Vereinfachung von Produkten, Tarifen und internen Prozessen“ gehe es dem gesamten Allianz-Konzern, betont Claudia Schlosser. Dabei spreche man von „großen Veränderungen mit Hintergrund, damit es dann vorne für Kunden und Makler einfach ausschaut“. Aber: „Manches braucht sicherlich noch seine Zeit, bis es dann so ist, wie wir es wollen.“
„Mehr als nur bunt gestaltete Homepages“
Dass es in einer „radikal vereinfachten“ Zukunft eine Beratung durch den Makler noch braucht, bezweifelt Schlosser nicht. „Beim Thema Versicherung geht es in letzter Konsequenz immer um Kompetenz und Vertrauen. Das ist eine Stärke, die sich Versicherungsmakler über Jahrzehnte hart erarbeitet haben und die es jetzt als Trumpf-Ass auszuspielen gilt.“
Wesentlich dabei sei der Schulterschluss von Technikanbietern, Maklern und Versicherungen. „Solange Kunden in der Zusammenarbeit mit uns und Maklern einen Zusatzvorteil erkennen gegenüber dem schnellen Abschluss in irgendeinem Internetportal, solange bleiben sie bei uns.“ Kunden wollen Lösungen für ihre Sorgen und Probleme, so Schlosser. „Dafür braucht es viel mehr als nur irgendwelche bunt gestalteten Homepages – auch die digitale Zukunft wird deshalb einen hohen analogen Anteil haben.“
Mehr dazu lesen Sie im Titelinterview der nächsten AssCompact-Ausgabe.
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