Wohin entwickelt sich die Kfz-Sparte, wie digital wird sie in Zukunft sein und wie reagieren Anbieter auf neue Anforderungen? AssCompact bat vier Vertreter namhafter Versicherungsgesellschaften zur Interviewrunde.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 28.03.2017
„Die Autoindustrie befindet sich ja seit Jahren im Umbruch“, spricht Günther Weiß, Vorstandsvorsitzender der HDI Versicherung AG, technische Innovationen, neue Mobilitätskonzepte und große Firmenfusionen an. „Versicherungstarife müssen verstärkt den aktuellen Gegebenheiten entsprechen. Das bedeutet, dass wir als Versicherer demografische und soziale Veränderungen genauso frühzeitig erkennen müssen wie neue Denkweisen und Trends im Verhalten der Konsumenten. Das ist ein dynamischer Prozess, der heutzutage grundsätzlich schneller läuft und durch die zunehmende Individualisierung laufend vorangetrieben wird.“
Für Wenzel Staub, MBA, Vorstandsvorsitzender des muki Versicherungsvereins auf Gegenseitigkeit, zeigte sich beim Eintritt der muki in den Kfz-Markt, „dass sich der Wettbewerb hier eher in Richtung Vielfalt bis Verwirrung orientiert. Aber: Je kundenfreundlicher wir die Prämie kalkulieren, umso weniger zusätzliche Tarifierungsmerkmale benötigen wir.“
„Aufbau von Schnittstellen wird an Bedeutung gewinnen“
Die Digitalisierung wird die Kfz-Sparte in vielfältigen Bereichen durchziehen. „Wir beobachten unterschiedliche Ansätze im unabhängigen Vertrieb. Dies reicht von der ausschließlichen Verwendung von Angebotstools der Versicherer über Vergleichsrechner mit Schnittstellenfunktion bis hin zu eigenen individuellen Lösungen“, sagt MMag. Andreas Gruber, Leiter Schaden-Unfall Privat bei Helvetia Österreich. In Zukunft werde es wichtig sein, noch prozessorientierter zu denken und die Angebotssoftwarte entsprechend zu designen. „Informationen müssen schnell und unkompliziert verfügbar sein, das Handling wird einfacher werden. Der Aufbau von Schnittstellen zwischen maklereigenen oder auch unabhängigen Systemen und der Systemlandschaften der Versicherer wird mit Sicherheit an Bedeutung gewinnen.“
„Für uns ist es oberste Priorität, dass die unabhängigen Berater möglichst wenig Zeit aufwenden müssen, um für ihre Kunden die Produkte mit dem besten Preis-/Leistungsverhältnis zu finden“, sagt Dr. Peter Loisel, Vorstandsmitglied der VAV Versicherungs-AG, Wenzel Staub, MBA. „Gott sei Dank steigt die Qualität der Kfz-Prämienvergleichsrechner kontinuierlich an, was dazu führt, dass der Großteil der Anträge bereit komplett elektronisch abgewickelt werden kann.“
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