Für 56% der Österreicher schafft der Besitz von Grundstück, Haus oder Wohnung ein Gefühl finanzieller Sicherheit. Damit sind Immobilien laut einer aktuellen Allianz-Umfrage mit dem stärksten Sicherheitsgefühl unter allen Vorsorgeformen behaftet – und liegen weit vor Bausparvertrag, Lebensversicherung oder Aktien.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 08.08.2016
Das Ergebnis spiegelt einen aktuellen Trend wider, zumal die Quote der Immobilieneigentümer in Österreich zuletzt auf 60% gestiegen ist. In der Allianz-Studie empfinden 45% der Befragten „Geld auf der Bank“ als sehr sicher, 30% einen Bausparvertrag, 28% Edelmetall und 25% Bargeld. Für 20% löst die Lebensversicherung ein Gefühl hoher Sicherheit aus. Am unteren Ende der Skala liegen Fonds (5%), Aktien (4%) und Anleihen (2%).
Junge Österreicher tendieren zum „Geldbunkern“ zuhause
Junge Menschen tendieren laut Umfrage besonders stark zum „Sparen unter dem Kopfpolster“: Rund 41% der unter 20-Jährigen – und damit um 15% mehr als in der Gesamtbevölkerung – halten es für sicher, Bargeld zuhause zu bunkern. Außerdem halten etwa 40% der Kärntner Bargeld zuhause für sicher, aber nur 13% der Salzburger. Als einziges Bundesland empfinden die Wiener Bankeinlagen sicherer als Immobilien.
Langfristig ertragreichere Investmentformen werden von relativ wenigen Menschen als sicher erlebt, am ehesten noch von Männern mit mehr als 3.000 Euro monatlichem Einkommen. 9% der Männer und 13% der Frauen fühlen sich bei keiner einzigen Vorsorge-Alternative wirklich sicher.
Ängstliche Haltung führt zu realen Wertverlusten
Die Umfrage zeige laut Allianz deutlich die ängstliche Haltung vieler Österreicher im Finanz-Bereich auf. Das führe letztlich auch „zu einem realen Wertverlust ihres Vermögens“, so Martin Bruckner, Vorstandsmitglied der Allianz Investmentbank AG und Chief Investment Officer der Allianz Gruppe in Österreich.
Einer Allianz-Untersuchung zufolge schneiden Österreichs private Haushalte mit einer durchschnittlichen Rendite von 2,6% pro Jahr im Vergleich mit neun Euroländern am schlechtesten ab, bereinigt um die Inflationsrate sind es sogar nur 0,3% reale Rendite. Grund: Die Österreicher sind viel stärker als andere Länder in Bankeinlagen (über 40%) und schwächer in Aktien (5%) investiert. Bruckner: „Für fast die Hälfte des Geldes hierzulande werden potenzielle Renditechancen nicht ausgeschöpft. Beim Geldhorten unter dem Kopfpolster besteht die einzige Sicherheit darin, dass man Wert verliert.“
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