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KFV: Mehr Unfallprävention könnte 1.671 Leben retten und 520 Mio. Euro an Spitalskosten sparen

(Bild: © KFV_apa_Fotoservice_Krisztian Juhasz)

KFV: Mehr Unfallprävention könnte 1.671 Leben retten und 520 Mio. Euro an Spitalskosten sparen

10. Oktober 2024

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3 Min. Lesezeit

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Recht & Wissen

Die Spitalskosten für Unfallopfer belaufen sich derzeit auf etwa 2,6 Mrd. Euro, so das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV). Eine Reduktion der Unfallzahlen um 20% würde die Spitäler um 520 Mio. Euro entlasten, die ins Gesundheitswesen investiert werden könnten. Nimmt man den Verkehrsbereich als Vorbild, könnten zudem 1.671 Unfalltote vermieden werden.

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 10.10.2024

Laut KFV konnte die Zahl der Verkehrstoten durch gezielte Programme um 54% gesenkt werden, von 878 auf 402 Todesfälle im Jahr 2023. In anderen Unfallbereichen, wie im Haushalt, Freizeit- und Sportbereich, ist jedoch im selben Zeitraum die Zahl der Todesfälle um 66% gestiegen. Insgesamt lag die Zahl der Unfalltoten im Jahr 2023 bei 3.094 und damit um 25% höher als vor 20 Jahren.

Dr. Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Forschungsbereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV:

"Bewegung und sportliche Betätigung sind für die Aufrechterhaltung der Fitness ungemein wichtig. Zugleich werden die Unfallgefahren im Sport- und Haushaltsbereich sowohl von der Bevölkerung als auch von der Politik noch immer stark unterschätzt. Daher ist es hoch an der Zeit in einem nationalen Schulterschluss die Präventionsmaßnahmen in diesem Bereich endlich ernster zu nehmen und deutlich zu intensivieren. Wenn es uns gelingen würde, die Anzahl aller Unfalltoten im gleichen Ausmaß wie die Verkehrstoten um 54% zu senken, dann hätte Österreich nicht insgesamt 3.094 Unfalltote pro Jahr, wie zuletzt, sondern um 1.671 Tote weniger."

Durch mehr Unfallprävention könnte Österreich nicht nur viel Leid, sondern auch erhebliche Kosten vermeiden. Laut KFV ließe sich dies erreichen, indem die Zahl der Verletzten im Sport- und Freizeitbereich ähnlich stark reduziert wird wie im Verkehrsbereich, wo die Verletztenzahlen von 2004 bis 2023 um 20% sanken. Da die meisten Unfälle im Haushalt und Freizeitbereich passieren, liegt hier das größte Potenzial für Präventionsmaßnahmen. Dr. Trauner-Karner betont, dass zwar Heilbehelfe nach Haushaltsunfällen gefördert werden, jedoch Schutzausrüstung und Aufklärungskampagnen, wie rutschfeste Böden oder Schutzhelme im Sport, zu wenig Beachtung finden.

Mit 783.000 Verletzten pro Jahr bietet der Sport- und Freizeitbereich enormes Präventionspotenzial. Diese Unfälle verursachen Behandlungskosten von rund 2,6 Mrd. Euro. Eine Reduktion der Verletzten um 20% könnte 520 Mio. Euro einsparen, die ins Gesundheitssystem und in Forschung fließen könnten.

Das KFV fordert von der Regierung verstärkte Präventionsmaßnahmen, Aufklärungskampagnen und mehr Förderung von Sicherheitstechnik, um Unfälle gezielt zu vermeiden.

Foto oben: Dr. Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Forschungsbereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV

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