Obwohl die Prämien in der Kfz-Haftpflicht kontinuierlich zurückgegangen sind, sorge die enthaltene Steuer für einen gegenteiligen Eindruck. Warum die gesetzlichen Neuerungen dennoch eine „Win-Win-Situation“ für alle Beteiligten seien, betont die Oberösterreichische Versicherung in einer aktuellen Aussendung.
Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 08.05.2017
Mehr als 1,5 Mio. Kraftfahrzeuge wurden 2016 in Österreich neu zugelassen oder umgemeldet. Seit der Novelle des Kraftfahrgesetzes 1998 können Versicherer, die eine Kfz-Haftpflicht anbieten, die An-, Um- und Abmeldung durchführen. Mit dieser „Privatisierung“ wurde eine „beispielgebende Win-Win-Situation“ geschaffen, sagt Generaldirektor Dr. Josef Stockinger. „Was früher für den Behördengang jedenfalls einen halben Arbeitstag in Anspruch nahm, ist heute in 15 Minuten erledigt.“ Die Oberösterreichische, die ihr Zulassungsservice 1999 im Pilotbetrieb startete, sei hier unter den Pionieren gewesen.
Prämien weit unter allgemeiner Kostenentwicklung
Die durchschnittliche Kfz-Haftpflichtversicherungsprämie hat sich in den vergangenen 15 Jahren um rund 8% reduziert. Im gleichen Zeitraum ist die Prämie in der Kasko-Versicherung um etwa 8% gestiegen. Die allgemeinen Lebenserhaltungskosten (Verbraucherpreisindex) sind um mehr als 29% gewachsen. Dass die Kfz-Versicherung im Vergleich zur übrigen Kostenentwicklung um gut 20% billiger ist als noch vor 15 Jahren, hängt mit einer geringeren Anzahl von – vor allem schweren – Unfällen zusammen. Auch Sicherheitseinrichtungen in den Fahrzeugen und verkehrsbauliche Maßnahmen wie Kreisverkehre wirken sich positiv aus.
Steuer lässt Kfz-Versicherung teurer aussehen
Dennoch ergebe sich für den Konsumenten ein verzerrtes Bild, zumal es seit dem Ende der staatlich verordneten Kfz-Prämien 1993 auch keine Steuerkarte mehr gibt. Hatte früher der Fahrzeughalter selbstständig für die ordnungsgemäße Versteuerung seines Fahrzeugs zu sorgen, ging die Pflicht zur Einhebung der nunmehr motorbezogenen Versicherungssteuer auf die Versicherer über. „Während die durchschnittliche Prämie stetig sinkt, sorgt der nun in der Vorschreibung enthaltene Steueranteil für den Eindruck, dass sich die Prämie für die Kfz-Haftpflichtversicherung kontinuierlich verteuern würde“, so Stockinger. Gleichzeitig habe jedoch die Steuereinhebung mit der Prämienvorschreibung „ganz klar ein Mehr an Komfort für den Versicherungsnehmer mit sich gebracht“.
Grafik: Oberösterreichische Versicherung
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