Die Oberösterreichische Versicherung AG verzeichnet im Geschäftsjahr 2016 ein moderates Prämien-Plus. In den Sachsparten sind die Schadenleistungen deutlich gestiegen, im Vorsorge-Bereich setzt man weiterhin auf die klassische Lebensversicherung mit Garantiezins.
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 22.12.2016
Mit einem Prämienvolumen von rund 428,3 Mio. Euro könne die Oberösterreichische ihre Position festigen, lautet das Resümee zu 2016. „Prämienwachstum ist derzeit nicht unser erstes Ziel“, sagte Generaldirektor Dr. Josef Stockinger (r.) bei der heutigen Pressekonferenz. Es gehe vielmehr darum, die richtigen Weichenstellungen zu treffen und riskantes Geschäft zu vermeiden.
Erwartet wird ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von rund 21 Mio. Euro, das deutlich über jenem des Vorjahres (18,8 Mio. Euro) liegt. Grund dafür ist neben einer kostenbewussten Unternehmensführung auch der Wegfall der Heta-Problematik der Beteiligungen an den Hypobanken in Oberösterreich und Salzburg.
Mehr Schadenleistungen durch Großbrände und Starkregen
Neben dem allgemeinen Wettbewerbsdruck setzte die weitgehend fehlende Indexanpassung der Prämienentwicklung im Schaden-Unfall-Bereich besonders zu. Dennoch erhöhten sich die verrechneten Prämien in den Sachsparten gegenüber dem Vorjahr um 1,84% auf rund 291,5 Mio. Euro. Die Schadenleistungen sind wie schon 2015 (+13,4%) auch in diesem Jahr deutlich gestiegen – nämlich um 5,64%. Verantwortlich dafür waren Großbrände, vor allem in Landwirtschaft und Gewerbe, sowie lokale Extremniederschläge.
Während die Kfz-Haftpflichtversicherung stagniert (plus 0,2%), sind die verrechneten Prämien in der Kaskoversicherung um 5,0% gewachsen. Zugleich stiegen die Schadenleistungen in der Kasko-Sparte um 6,5%.
Die Combined Ratio wird heuer bei etwas mehr als 90% liegen und gilt – obwohl neuerlich leicht angestiegen – immer noch als Spitzenwert im Branchenvergleich. Die Oberösterreichische setzt weiterhin auf eine gediegene Risikopolitik. „Wir achten trotz verschärftem Wettbewerb streng darauf, die Versichertengemeinschaft nicht mit problematischen Risiken zu belasten. Die Qualität einer Versicherungsbeziehung ist uns wichtiger als reines Wachstumsdenken“, so die Vorstände.
Klassische Lebensversicherung mit Garantiezins bleibe attraktiv
Vorsorgeprodukte mit laufender Prämie verzeichnen einen Rückgang von 5,5%. „Aktuell können wir mit Neuverträgen nicht das Prämienvolumen erreichen, das wir durch abgereifte und ausbezahlte Altverträge verlieren“, sagt Generaldirektor-Stellvertreter Mag. Othmar Nagl. „Wir rechnen auch in den nächsten Jahren mit einer leicht schrumpfenden Situation bei diesen Produkten.“ Das aktuelle Prämienvolumen in der Lebensversicherung beläuft sich auf 111, 8 Mio. Euro. Dennoch werde die Oberösterreichische auf in Zukunft auf die klassische Lebensversicherung mit Garantiezins setzen, betont Stockinger. Mit einer Gesamtverzinsung von derzeit 2,75% auf das veranlagte Kapital sei die „Klassische“ weiter attraktiv.
Solvabilität: „mehr als komfortable Position“
Die Bilanzgewinne werden zur Stärkung des Eigenkapitals und damit zur Erhöhung der Sicherheit für unsere Versicherungsnehmer verwendet. „Mit einer ausreichenden Solvabilität verfügt unser Haus über eine mehr als komfortable Position, auch im Lichte der zuletzt von der Finanzmarktaufsicht verordneten Zinszusatzreserve für Lebensversicherungsverträge und dem seit heuer rechtskräftigen Aufsichtsregime von Solvency II.“ Die Höhe der anrechenbaren Eigenmittel gemäß Solvency II betrug im heurigen Jahr 519 Mio. Euro.
Ausbildung und Serviceleistungen
Im nächsten Geschäftsjahr werde man in die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter investieren sowie das Serviceangebot für Kunden ausbauen. Im Fokus steht dabei die „Keine Sorgen Schutzengel“-Palette, die mit verschiedenen Dienstleistungen den Versicherungsschutz ergänzt. 2016 konnten die Schutzengel-Angebote der Oberösterreichischen um knapp zwölf Prozent zulegen.
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