Die Klimakrise verursachte schwere Schäden in der steirischen Landwirtschaft. Der Gesamtschaden beläuft sich mittlerweile auf über 45 Mio. Euro, so Landesdirektor Ing. Josef Kurz bei einem Lokalaugenschein in Grafendorf mit Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer und Präsident Franz Titschenbacher von der Landwirtschaftskammer Steiermark.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 7/9/2024
Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer betonte die zentrale Rolle der Bäuerinnen und Bauern im Klima- und Umweltschutz und unterstrich die Notwendigkeit einer umfassenden Hagelversicherung für landwirtschaftliche Betriebe. Die Steiermark unterstütze diese mit 55% der Kosten, um die lokale Lebensmittelversorgung zu sichern. Zusätzlich wurden spezifische Anpassungsmaßnahmen, einschließlich einer neuen Verordnung zum „Sachprogramm Naturgefahren“, eingeführt, um wasserbedingte Schäden proaktiv zu reduzieren.
Simone Schmiedtbauer:
"Ziel ist es, in kritischen Zonen Siedlungsentwicklungen zu beschränken und die Raumordnung besser mit der Wasserwirtschaft zu verknüpfen. So dämmen wir die Bodenversiegelung ein und leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung der regionalen Lebensmittelversorgung.“"
Präsident Franz Titschenbacher von der Landwirtschaftskammer Steiermark hob hervor, dass der Klimawandel sich in der gesamten Region deutlich verschärft hat. Besonders betroffen seien Ackerbauern mit Mais und Kürbis, Grünlandbauern in exponierten Lagen sowie Obstbauern. Er wies außerdem daraufhin, dass die Landwirte essenzielle Lebensmittelproduzenten sind und gute Ernten zu fairen Preisen entscheidend für die Zukunft der Betriebe und die Motivation der Jugend sind, diese fortzuführen.
Franz Titschenbacher:
"Große Sorge habe ich um den steirischen Obstbau, für den wir dabei sind, aktive Kulturschutzmaßnahmen auf den Weg zu bringen, um diese so wichtige Sparte in der Steiermark langfristig abzusichern. Zudem ist als erste Hilfe zur Abfederung von Schäden durch Wetterkapriolen wie Hagel, Frost oder Überschwemmung eine umfassende Ernteversicherung ratsam."
Landesdirektor Ing. Josef Kurz sieht in den zunehmenden Wetterextremen ein klares Zeichen für den Klimawandel. Die Erderwärmung verstärkt die Verdunstung und erhöht die Feuchtigkeit in der Atmosphäre, was zu häufigeren und intensiveren Niederschlägen führt. Bei Starkregen kann der Boden das Wasser oft nicht aufnehmen, was Agrarflächen überschwemmen lässt.
Ing. Josef Kurz:
"Neben Frost und den Unwettern verursacht aber auch die Dürre erhebliche Schäden, wenn der Niederschlag über mehrere Wochen ausbleibt und die Temperaturen jenseits der 30 Grad Celsius steigen. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren ist dies heuer bisher noch nicht der Fall. Im Schadensfall hat bei uns rasche Hilfe oberste Priorität. Unsere Sachverständigen, selbst Landwirte, sind dafür rund um die Uhr im Einsatz!“"
Foto oben v.l.n.r.: Präsident ÖR Franz Titschenbacher, Landesrätin Simone Schmiedtbauer, Siegfried Wels und Landesdirektor Ing. Josef Kurz
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