Österreichs Fondsindustrie verzeichnete 2023 trotz Nettomittelabflüssen ein Wachstum des Fondsvermögens um 6,5% auf 213,2 Mrd. Euro. Besonders stark wuchsen Nachhaltigkeitsfonds, die 46,5% des Gesamtvolumens ausmachten. Ausländische Fonds, vor allem aus Luxemburg, Deutschland, und Frankreich, gewannen ebenfalls an Bedeutung. Dies geht aus dem Bericht der österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA) zum Asset Management im 4. Quartal und Gesamtjahr 2023 hervor.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 19.03.2024
Österreichs Fondsindustrie verwaltete zum 31.12.2023 ein Fondsvermögen in Höhe von 213,2 Mrd. Euro, ein Zuwachs um +12,9 Mrd. Euro oder +6,5% im Vergleich zum Jahresultimo 2022. Und das, obwohl aggregierte Nettomittelabflüsse von -1,1 Mrd. Euro zu verkraften waren, insbesondere bei Immobilienfonds (-1,7 Mrd. Euro) und Mischfonds (-1,5 Mrd. Euro), Rentenfonds (+1,7 Mrd. Euro) und Aktienfonds (+460 Mio. Euro) verbuchten hingegen Zuflüsse. Insgesamt schafften die österreichischen Asset Manager – gemessen am verwalteten Vermögen – aber das historisch zweitbeste Ergebnis und holten den massiven Einbruch um rund 30 Mrd. Euro im Jahr 2022, insbesondere ausgelöst durch die Kapitalmarktturbulenzen in Folge des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine, zu mehr als einem Drittel wieder auf. Das Angebot blieb auf dem österreichischen Investmentfondsmarkt im Vergleich zum Jahr davor stabil: Wie 2022 waren im Berichtsjahr 14 Kapitalanlagegesellschaften sowie 60 Alternative Investmentfonds Manger zum Vertrieb zugelassen; diese boten 1.191 Alternative Investmentfonds (AIF) sowie 883 inländische Organismen zur gemeinsamen Veranlagung in Wertpapieren (OGAW) an – 2022 waren es 1.197 AIF und 873 OGAW.
Breites Angebot - stärkstes Wachstum bei Nachhaltigkeitsfonds
Langfristig sind Nettomittelzuflüsse insbesondere bei Aktienfonds zu beobachten, bei Rentenfonds gab es nach vielen Jahren von Nettomittelabflüssen im Berichtsjahr erstmals wieder Zuflüsse, ebenso bei Mischfonds. Das am stärksten wachsende Marktsegment sind nach wie vor Nachhaltigkeitsfonds: Zum Jahresultimo 2023 erreichten Fonds gemäß der „Sustainable Finance Disclosure Regulation“ (SFDR) ein Gesamtvolumen von 99,1 Mrd. Euro (+21,4% oder +17,5 Mrd. Euro gegenüber 2022), was bereits 46,5% des gesamten Fondsvolumens entspricht. Bei der ersten Erhebung dieser relativ neuen Kategorien hatte das Volumen rund 53 Mrd. Euro betragen (zum Stichtag 30.06.2021). Bemerkenswert ist, dass 96,7 Mrd. Euro auf „hellgrüne Fonds“ gemäß Artikel 8 SFDR entfallen, 2,4 Mrd. Euro auf „dunkelgrüne Fonds“ nach Artikel 9 SFDR.Zum 31.12.2023 verwalteten die österreichischen Asset Manager 1.135 Mischfonds mit Assets im Wert von 98 Mrd. Euro (+5,1% bzw. +4,8 Mrd. Euro im Jahr 2023), 430 Rentenfonds mit 58,5 Mrd. Euro (+11,5% bzw. +6,1 Mrd. Euro), 355 Aktienfonds mit 40,8 Mrd. Euro (+11,8% bzw. +4,3 Mrd. Euro), 49 kurzfristige Rentenfonds mit 4,3 Mrd. Euro (-14,3% bzw. -0,7 Mrd. Euro), 43 Private Equity Fonds mit 1,3 Mrd. Euro (+17,0% bzw. +0,2 Mrd. Euro), 43 sonstige Fonds mit 0,4 Mrd. Euro -10,5% bzw. -41 Mio. Euro) sowie 19 Immobilienfonds mit einem verwalteten Vermögen von 9,6 Mrd. Euro (-14,8% bzw. -1,7 Mrd. Euro).
Dynamisches Angebot ausländischer Fonds in Österreich
Von den 11.229 ausländischen Fonds, die zum 31.12.2023 zum Vertrieb in Österreich zugelassen waren, entfielen 8.098 (+106) auf „Organismen zur gemeinsamen Veranlagung in Wertpapieren“ (OGAW) und 3.131 (+499) auf Alternative Investmentfonds (AIF). Damit ist die Anzahl der ausländischen Fonds neuerlich signifikant angestiegen. Mehr als die Hälfte der ausländischen Fonds stammt dabei aus Luxemburg gefolgt von den Märkten Irland, Deutschland und Frankreich.
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