Ein Vergleich der beiden Pensionssysteme zeigt: die Öserreicher haben bessere Chancen auf eine höhere Pension - und zahlen gleichzeitig höhere Beiträge.
Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 18.01.2016
Die Österreicher sind für den Ruhestand besser gewappnet als ihre deutschen Nachbarn. Zu diesem Resultat kommt eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung, die untersucht hat, wie sich die unterschiedlichen Renten-Reformen in den beiden Ländern auswirken. Beteiligt waren daran auch Forscher der Arbeiterkammer Wien.
Österreich und Deutschland sind bei den Reformen ihrer Pensionssysteme ganz unterschiedliche Wege gegangen. Während Österreich nach wie vor weitgehend auf die umlagefinanzierte staatliche Vorsorge zurückgreift, wurde in Deutschland das Ausmaß dieser „ersten Säule“ bereits deutlich reduziert.
Die Konsequenzen: in Deutschland sind Beschäftigte über die umlagefinanzierte Gesetzliche Rentenversicherung (GRV) mittlerweile weitaus geringer abgesichert. So erhielten etwa im Jahr 2013 Männer, die in Rente gingen und mindestens 35 Jahre bzw. 45 Jahre versichert waren, in Deutschland durchschnittlich 1.050 Euro monatliche Altersrente. In Österreich kam ein Neu-Pensionist dagegen auf 1.560 Euro – bei 14 Auszahlungen pro Jahr. Auch für die heute Jüngeren sind die Rentenperspektiven in Österreich wesentlich besser als in Deutschland.
Grund für die besseren Leistungen in Österreich ist der höhere Beitrag zur staatlichen Pensionsversicherung. Die gesamte Beitragsbelastung für Beschäftigte ist im Vergleich zu Deutschland allerdings nur höher, wenn man die 4% Beitragssatz zur zusätzlichen Riester-Vorsorge nicht mit einrechnet. Auch wenn die Arbeitgeber in Österreich höhere Beiträge leisten müssen, war die gesamtwirtschaftliche Entwicklung dort seit Beginn der Reformen günstiger als in Deutschland.
Quelle: AssCompact Deutschland, bearbeitet durch Redaktion Österreich
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