Anhaltende Handelsstreitigkeiten, personelle Rochaden im Weißen Haus und die Datenaffäre bei Facebook drückten zuletzt die Stimmung an den Aktienmärkten. Die aktuelle Nervosität deute aber nicht auf eine Trendwende hin, betont die Zürcher Kantonalbank Österreich AG in ihrem aktuellen Marktausblick ausführt.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 06.04.2018
Das Jahr 2018 hat an den Finanzmärkten gut begonnen. Aktuell sorgen aber politische Unsicherheiten für Einbußen, vor allem der Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie die Affäre um den Zugang zu Personendaten bei Facebook. „Praktisch alle bedeutenden Aktienmärkte legten den Rückwärtsgang ein“, Christian Nemeth, Chief Investment Officer und Vorstandsmitglied der Zürcher Kantonalbank Österreich AG. Demgegenüber erlebten Staatsanleihen zumindest kurzfristig eine Renaissance.
Globaler Konjunkturausblick noch positiv
Trotz aller politischen Hürden sei es um die globale Konjunktur weiterhin gut bestellt, auch wenn sich die Wachstumsaussichten zuletzt etwas abgeschwächt haben. In den USA hat die Notenbank Fed ihren geldpolitischen Straffungskurs fortgesetzt und den Leitzins zuletzt auf eine Spanne von 1,50 bis 1,75% angehoben. In der Eurozone mehren sich die Anzeichen dafür, dass der konjunkturelle Höhepunkt bereits überschritten wurde. Die Indikatoren deuten aber immer noch auf ein sehr robustes Wirtschaftswachstum hin. Nach dem Tiefstwert von 1,1% im Februar sei in den nächsten Monaten mit anziehenden Inflationsraten zu rechnen, so Nemeth. Von der ersten Zinserhöhung sei die EZB noch weit entfernt. „Wir rechnen erst Mitte 2019 mit höheren Zinsen.“
„Ende des Bullenmarktes noch nicht erreicht“
Das Wirtschaftsumfeld spreche weiterhin für Aktien, wenngleich die politischen Unsicherheiten die Stimmung drücken. Vor diesem Hintergrund stellen wir die Portfolios etwas defensiver auf und halten eine neutrale Aktiengewichtung derzeit für angemessen.“
Insgesamt wurden die Risikopositionen im vergangenen Quartal sukzessive reduziert. „Wir schätzen die aktuelle Nervosität aber nicht als Trendwende, sondern als Korrektur ein. Das Ende des Bullenmarktes bei den Aktien scheint noch nicht erreicht“, so Nemeth.
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