Private Altersvorsorge ist unerlässlich, doch viele Kunden wissen nicht, wie sie dafür am besten vorgehen sollen. Die hohe Inflation hat Sparbuchsalden entwertet, und viele Sparer meiden aus Angst vor Börsenschwankungen Aktienfonds. Dabei sind die Mechanismen des Kapitalmarktes einfacher zu verstehen, erklärt Dr. Klaus Mühlbauer, Wertpapierexperte und Referent am AssCompact Trendtag 2024.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 08.08.2024
Um ihr Vermögen zu mehren, denken die meisten Menschen zunächst an die Entlohnung für ihre eigene Arbeitskraft. Doch neben diesem „Humankapital“ sollten wir auch unser „Geldkapital“ – sprich unsere Ersparnisse – berücksichtigen. Wer hart für sein angespartes Geld arbeitet, sollte auch sein Geld für sich arbeiten lassen.
Jetzt, da die Zinssätze wieder positiv sind, denken viele dabei zunächst ans gute alte Sparbuch. Leider reichen die daraus vereinnahmten Zinsen nicht aus, um mindestens die Höhe der aktuellen Inflationsraten zu erwirtschaften. Der durchschnittliche Zinssatz für Sparguthaben mit zwölf Monaten Laufzeit liegt laut Österreichischer Nationalbank derzeit bei 2,6%1, was in etwa auch dem Durchschnitt der vergangenen Jahrzehnte entspricht.2 Der „Hamster der Inflation“ nagt jedoch mit 3% an unseren Euros.3 Ein Minusgeschäft für Sparer:
Mit einem Sparbuchsaldo von 50.000 Euro können sich Kunden bei 2,6% Zins und Zinseszins nach 30 Jahren über einen ansehnlichen Betrag von 107.992 Euro freuen.
Um dieselbe Menge an Gütern und Dienstleistungen wie heute kaufen zu können, bräuchten sie jedoch 121.363 Euro. Also knapp 14.000 Euro mehr.
Wenn Kunden mit Unterstützung ihrer Finanzberaterinnen und Finanzberater langfristig nach Kosten im Vergleich zu ihren Sparbüchern eine doppelt so hohe Rendite von 5,2% erzielen, ließe sich auf ihren Gesichtern ein breites Grinsen über 228.793 Euro beobachten. Der Mehrwert guter Finanzberatung gegenüber Sparzinsen liegt hier bei mehr als 120.000 Euro.4
Die Chance auf jährliche Renditen jenseits der 5%-Marke lässt sich mit einem Blick auf die langfristige Performance international investierender Aktienfonds belegen: Analysiert man in Renditedreiecken alle möglichen 30-Jahreszeiträume von 1970 bis 1993, kommen wir abzüglich jährlicher Fondskosten von 0,2% auf 6,6% als geringste und 10,2% als höchste durchschnittliche Rendite der Vergangenheit. 5
Doch bei dieser Rechnung gibt es natürlich auch eine „Kehrseite der Medaille“. Eine faire Chance, die „hochhängenden Renditefrüchte“ von 5,2% und mehr zu erlangen, haben nur Investoren, die bereit sind
- ihr Vermögen langfristig zu investieren und
- Schwankungsrisiken – bis hin zu Börsencrashs – zu akzeptieren
Ein individuell gewichteter Vermögensmix unterschiedlicher Anlageklassen, wie beispielsweise Sparguthaben und Aktienfonds, ist folglich der entscheidende Schlüssel zu Vermögenswachstum.
Was bleibt, ist die Frage nach der „richtigen“ Gewichtung einzelner Vermögenswerte. Grundsätzlich gilt: je höher der Aktienanteil, desto höher die Renditechancen, aber eben auch die Schwankungsrisiken. Die Faustformel Aktienanteil = 100 – Lebensalter passt natürlich nicht für alle Investoren, gibt jedoch eine erste Orientierung.
Wie sage ich’s meinen Kunden?
Finanzberater werden in Kundengesprächen doppelt gefordert. Einerseits steigen die Anforderungen an die fachliche Qualität jeder Finanzberatung, andererseits sinkt die Aufmerksamkeitsspanne vieler Kunden. Sehr gut können Kunden und Berater dieses Dilemma mit Hilfe von Sales Stories auflösen. Passende Geschichten vereinfachen das Verständnis komplexer Zusammenhänge ebenso, wie sie die Aufmerksamkeit von Kunden erhöhen.
Am besten thematisieren Sie in Ihren Geschichten sowohl Kosten als auch Leistungen jeder guten Finanzberatung. Denn gute Finanzberatung kostet Geld. Keine Beratung kann Kunden jedoch ein Vermögen kosten!
1Sparzinsen Österreich – Oesterreichische Nationalbank (OeNB)
2Sparzinsen Entwicklung in Österreich – 1995 bis 2024
3Inflation in Österreich 2024 – aktuell & historisch mit Rechner (finanz.at)
4Zinsrechner: So berechnest Du Zins & Zinseszins ganz einfach! (finanztip.de)
5Globale Aktien seit 1970: Das Renditedreieck für den MSCI World Index (dividendenadel.de)
Klaus Mühlbauer beim Trendtag 2024
Dr. Klaus Mühlbauer
Dr. Klaus Mühlbauer referiert zu diesem Thema beim AssCompact Trendtag 2024 am 3. Oktober in der Pyramide Wien/Vösendorf. Mühlbauer ist Volkswirt, Buchautor und seit mehr als 35 Jahren ein sehr renommierter Wertpapierexperte. Mehr als 13 Jahre war er für internationale Investmentgesellschaften tätig und ist seit elf Jahren selbstständiger Kapitalmarktreferent und Unternehmensberater. Mit Seminaren, die mehr nach spannenden Geschichten als nach trockener Materie klingen, hat er schon so manche Finanzberaterin und manchen Finanzberater für die Kapitalmärkte begeistert.
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Der Vortrag von Dr. Klaus Mühlbauer wird von der WWK Lebensversicherungs a.G. unterstützt.
Stefan Otto, Vertriebsdirektor Österreich WWK Versicherungen
"Genau wie viele unserer Berater sind wir von Fondspolizzen überzeugt. Unserer Meinung nach sind Finanzberater zunehmend doppelt gefordert: Einerseits steigt die Kundenanforderung an die fachliche Qualität jeder Finanzberatung, andererseits sinkt die Aufmerksamkeitsspanne vieler Kunden. Mit Hilfe passender Sales Stories kann dieses Dilemma sehr gut gelöst werden. Einfache Geschichten verbessern das Verständnis komplexer Zusammenhänge ebenso wie sie die Aufmerksamkeit von Kunden erhöhen."
Trendtag 2024 – Jetzt anmelden und IDD sichern!
Der AssCompact Trendtag findet am Donnerstag, 03. Oktober im Eventhotel Pyramide Wien/Vösendorf statt. Der Branchenevent steht heuer unter dem Motto „MENSCH & TECHNOLOGIE – Zukunftsweisend versichern und vorsorgen“ und bietet ein ausgeprägtes Vortragsprogramm mit Top-Referenten und jeder Menge IDD-Weiterbildungsstunden.
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