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PwC Strategy&-Studie: Alle ATX-Unternehmen beschäftigen bereits einen Chief Sustainability Officer

PwC Strategy&-Studie: Alle ATX-Unternehmen beschäftigen bereits einen Chief Sustainability Officer

14. Juli 2023

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5 Min. Lesezeit

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Studien

Die ATX-Unternehmen messen Nachhaltigkeit immer mehr Bedeutung zu und bündeln das Thema inzwischen bei einem Chief Sustainability Officer (CSO). Allerdings variiert der Einfluss des CSOs innerhalb der ATX-Unternehmen enorm. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie „An organizational setup fit for ESG transformation – the need for a Chief Sustainability Officer with impact“ von Strategy&, der globalen Strategieberatung von PwC.

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 14.07.2023

Rund drei Viertel (75 %) der derzeitigen ATX-CSOs sind in den vergangenen drei Jahren eingestellt oder in die Rolle befördert worden. Aktuell haben insgesamt alle 20 ATX-Unternehmen (100%) die CSO-Rolle besetzt. Bislang sind allerdings nur 35% der österreichischen ATX-CSOs auf Vorstandsebene angesiedelt – und haben damit auch eine entsprechende Entscheidungsmacht, die ESG-Transformation umfassend vorantreiben zu können. Unabhängig von der Position des CSOs gibt es in nur sieben der 20 ATX-Unternehmen (35%) eine eigenständig agierende Nachhaltigkeitsabteilung. Rund drei Viertel (75%) haben dafür ein eigenes Nachhaltigkeitsboard oder einen Nachhaltigkeitsrat eingerichtet. Auch weltweit betrachtet gewinnt die Rolle des CSOs immer mehr an Bedeutung: Im Jahr 2021 wurden global mehr CSOs eingestellt als in den vorherigen fünf Jahren (2016-2020) zusammen.

Willibald Kofler, Country Head von Strategy& Österreich:

"Die ESG-Transformation ist inzwischen in der Wirtschaft angekommen: Alle 20 ATX-Unternehmen haben bereits eine CSO-Position geschaffen, in denen die vielfältigen Nachhaltigkeitsaspekte zusammenlaufen. Das Schaffen einer solchen Position ist allerdings lediglich der erste Schritt. Genauso wichtig ist die Integration des CSOs ins Kerngeschäft. CSOs sollten in strategische Entscheidungen eingebunden und mit ausreichend Ressourcen ausgestattet sein. Nur so können sie den nötigen Wandel innerhalb ihrer Organisation vorantreiben und durchsetzen."

ATX-CSOs: Größtenteils wenig Entscheidungsmacht, um ESG-Transformation vorantreiben zu können

Insgesamt unterteilt sich das Feld der ATX-CSOs in zwei ungleich große Gruppen: CSOs mit Anbindung ans Top-Management, die über die notwendige Schlagkraft verfügen, um ESG-Ziele eigenständig in der Unternehmensstrategie zu verankern und interne Prozesse sowie Geschäftsmodelle anzupassen (“CSOs with impact”) und CSOs, denen dieser Zugang zur obersten Führungsebene fehlt und die nur ein limitiertes Mandat haben (“CSO lights”). Fast zwei Drittel (65%) der ATX-Unternehmen haben derzeit „CSO lights“ – sie berichten nicht zwangsläufig direkt an den Vorstand – und haben somit wenig Einfluss, um transformative Veränderungen auch tatsächlich umsetzen zu können. Bei DAX-Unternehmen sind es 45%, bei SMI-Unternehmen 35%.

Harald Dutzler, Partner bei Strategy& Österreich:

"Viele Unternehmen scheinen die steigende Bedeutung von ESG für ihre langfristige finanzielle Zukunft und Wertschöpfung bereits erkannt zu haben. Allerdings muss noch mehr getan werden, um die CSO-Rolle und ihre Relevanz innerbetrieblich weiterzuentwickeln. Dies gilt insbesondere für die meisten ATX-Unternehmen, die einen ‚CSO light‘ beschäftigen und dadurch nur begrenzten Einfluss auf die ESG-Transformation des Unternehmens haben. Der Bedarf scheint daher groß zu sein, das Mandat des CSO in Österreich gezielt zu stärken, um eine ganzheitliche Nachhaltigkeitstransformation vorantreiben zu können."

Ein Blick auf die Demographie der ATX-CSOs legt nahe, dass die Unternehmen bei der Besetzung der CSO-Position besonders großen Wert auf langjährige Unternehmenszugehörigkeit, eine entsprechend große Kenntnis der Unternehmensstrukturen sowie ein belastbares internes Netzwerk legen. 70% der ATX-CSOs wurden intern auf ihre Stelle befördert. Fast die Hälfte (55%) der ATX-CSOs besitzt einen wirtschaftswissenschaftlichen Hintergrund, 10% haben ihre akademischen Wurzeln im Bereich Marketing und Kommunikation und 10% im juristischen Bereich. 30% der ATX-CSOs in Österreich sind weiblich – davon sind 14% „CSOs with impact“. Damit bildet Österreich im DACH-Vergleich das Schlusslicht. Bei den DAX-Unternehmen in Deutschland ist die Mehrheit (58%) der CSO-Stellen weiblich besetzt – davon sind 44% „CSOs with impact“. Bei den SMI-Unternehmen in der Schweiz liegt der Frauenanteil bei immerhin 35 Prozent.

Willibald Kofler:

"Die Rolle des CSOs hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich weiterentwickelt und dabei rasant an Bedeutung gewonnen. Um notwendige Anpassungen des Business-Modells und der Prozesse vorantreiben zu können, muss die Rolle vielmehr für jede Organisation individuell zugeschnitten werden. Entscheidend ist dabei, dass die CSO-Position zu den spezifischen ESG-Herausforderungen des Unternehmens passt und die Organisationsstrukturen sowie die Kultur des Unternehmens berücksichtigt."

Foto oben: Willibald Kofler, Country Head von Strategy& Österreich

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