Wie verheerend die Lücken in der Einkommensabsicherung sind, verdeutlicht eine internationale Studie der Zurich Insurance Group (Zurich) in Zusammenarbeit mit der Smith School of Enterprise and Environment an der Universität Oxford (SSEE).
Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 02.03.2016
Weltweit haben schätzungsweise 386 Mio. Menschen im erwerbsfähigen Alter eine Behinderung. In Europa ist ein Viertel der über-16-Jährigen gesundheitlich eingeschränkt.
In Österreich leiden mehr als 2,6 Mio. Menschen an einer dauerhaften Krankheit oder einem chronischen Gesundheitsproblem. 27% der über-16-jährigen Österreicher sind in ihrem Alltag gesundheitlich eingeschränkt; knapp jeder Zehnte ist sogar stark eingeschränkt. In vielen Fällen bedeutet das, dass ein Beruf nicht mehr als Vollzeitbeschäftigung ausgeübt werden kann oder die Produktivität sinkt.
Während die Zahlen in Deutschland mit Österreich ähnlich sind, sieht die Situation in der Schweiz deutlich besser aus: 19% der Schweizer über 16 Jahren haben gesundheitliche Einschränkungen (Deutschland: 34%), und nur rund 6% leiden unter einer starken Beeinträchtigung (Deutschland: 11%).
Die Lücke wächst, das staatliche System steht unter Druck
Eine alternde Bevölkerung verstärkt diese Lücke. Denn sie bedeutet eine höhere Anzahl an älteren Arbeitnehmern und damit eine Zunahme der Erwerbsunfähigkeit. Leistungsansprüche aufgrund psychischer Erkrankungen steigen ebenfalls, bei jungen Menschen sind sie bereits die Hauptursache für Invalidität.
Wenn das Erwerbseinkommen durch Tod oder Invalidität wegfällt, müssen Familien häufig auf ihre Ersparnisse zurückgreifen - mit der Folge, dass die finanzielle Mitteln für das hohe Alter nicht mehr ausreichen. Zugleich ist aber der Zugang zu staatlichen Sozialleistungen für Arbeitnehmer mit mittlerem Einkommen schwerer geworden. Fazit: der Einzelne muss in Zukunft selbst mehr Verantwortung übernehmen, um sich und seine Angehörigen abzusichern.
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