Schadensymposium 2023: Schadenhöhe aus Kundensicht vs. Beurteilung durch Versicherer

Robert Schgör kann trotz gegenteiliger Meinung österreichischer Versicherungsmakler, keine Steigerung im Anspruchsverhalten der Kunden in den letzten Jahren feststellen: „Klar ist aus meiner Sicht aber, dass Krisen, Teuerungen und wirtschaftliche Abschwünge Verischerungsnehmer dazu bewegen können, das Bestmögliche aus einem Schadenfall ‚herauszuholen‘. Und das offensichtlich erhöhte Bewusstsein der Versicherungsnehmer, dass sie überhaupt in bestimmten Fällen versichert sind oder sein könnten.“

Versicherungsstreitigkeiten: Erwartungen und rechtliche Wirklichkeit sind oft nicht deckungsgleich

Die häufigsten Gründe für Versicherungsstreitigkeiten sieht Schgör vor allem darin, dass Erwartungen oft nicht mit der rechtliche Wirklichkeit konform gehen. „Erwartung und – vor allem rechtliche – Wirklichkeit sind bei Deckungsfragen oftmals nicht mal ansatzweise deckungsgleich, da auch die subjektive Einschätzung der Schadenshöhe objektiven Kriterien häufig nicht standhält. Bei der Beurteilung der Höhe sind dann auch noch die technischen Aspekte mit den (versicherungs-)rechtlichen Auslegungen von Wertbegriffen zu verknüpfen. Und die sich daraus ergebenden Differenzen zur Vorstellung des VN sind aus meiner Sicht nicht nur in Bezug auf die Schadenshöhe die häufigsten Gründe für Konflikte“, erläutert Schgör und ergänzt: „Das liegt mit Sicherheit in einigen Fällen auch an Versicherungsbedingungen, die selbst für erfahrene Juristen oft mehr Fragen aufwerfen als Antworten geben.“

Damit Makler und Sachverständige sich gegenseitig die Arbeit erleichtern und Konflikte vermeiden bzw. sachlich lösen, rät Schgör, zu erkennen, dass der Sachverständige nicht im Auftrag einer „Gegenseite“ eine technische Beurteilung zugunsten der Versicherung vornimmt und der Makler im Schadenfall die Interessen seines Kunden zu wahren hat. „Der Makler als guter ‚Anwalt‘ des Versicherungsnehmers in Schadenfällen wird den Sachverständigen auch bestmöglich unterstützen, stets den Gedanken zumindest im Hinterkopf habend, ‚was es wiegt, das hat es‘“.

Schgör ist sich aber sicher, dass auch der Versicherer dazu etwas beitragen kann: „In der Abwicklung kritischer Fälle ist es gelegentlich für einen Referenten schwierig, technische Ausführungen zu vermitteln, vor allem, wenn Makler und Versicherungsnehmer mit einer Deckungsaussage nur auf Grundlage eines schriftlichen Gutachtens eines Sachverständigen konfrontiert werden. Da könnte bereits im Vorfeld durch entsprechende Kommunikation zwischen technischen Experten und Versicherungsnehmer (oder Geschädigtem), dem Makler und Rechtsvertreter vielfach Wind aus einem Konfliktpotenzial rausgenommen werden.“

Robert Schgör beim AssCompact Schadensymposium 2023

Mag. Robert Schgör, em. Rechtsanwalt, Prokurist von TÜV Schreiner Consulting

Robert Schgör wird beim AssCompact Schadensymposium am 23. November im Eventhotel Pyramide in Wien/Vösendorf über das Thema „Schadenshöhe aus Kundensicht versus Beurteilung durch Versicherer“ referieren. Darin berichtet Schgör über die Tätigkeit eines Sachverständigenbüros mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Beurteilung tausender Schadenfälle, gibt einen kurzer Abriss über Werte, welche nicht im Auge des jeweiligen Betrachters liegen sollten und zeigt Möglichkeiten von kontroversiellen Ansätzen über die Rolle des Sachverständigen als helfender Begleiter in strittigen Versicherungsfällen auf. „Ein Referat sohin nicht nur zum Zuhören, sondern mit dem Wunsch, von Versicherern, deren Kunden und Maklern als Gedankengrundlage gesehen zu werden, um gemeinsam mit Sachverständigen eine möglichst friktionsfreie Abwicklung von Schadenfällen zu gewährleisten“, so Schgör.

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AssCompact Schadensymposium 2023

Schadenprävention, effiziente Schadenbegleitung und Schadenmanagement – diesem wichtigen Themenkomplex widmet sich das AssCompact Schadensymposium am Donnerstag, 23. November 2023 in Wien/Vösendorf. Bei hochkarätigen Vorträgen von Branchenprofis können sich die Fachbesucher vertiefendes Wissen im Schadenbereich aneignen und gleichzeitig wertvolle UNABHÄNGIGE IDD Weiterbildungsstunden sammeln.

TICKETPREIS: Für Vermittler und Sponsor-Partner des AssCompact Schadensymposiums gilt der reduzierte Preis in Höhe von 180 Euro zzgl. MwSt. Wenn Sie kein Vermittler oder Sponsor-Partner des AssCompact Schadensymposiums sind, gilt der Normalpreis in Höhe von 360 Euro zzgl. MwSt.

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