Das virtuelle Spiel „Pokémon Go“ kann durchaus reale Gefahren bergen – denn dabei bewegen sich die Nutzer mit dem Smartphone in ihrer Umgebung. Durch die Medien kursiert nun die Frage: Gewähren Versicherer Deckung, wenn ein Spieler einen Unfall verursachen oder von einem Auto angefahren werden sollte?
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 14.07.2016
Die neue Smartphone-App „Pokémon Go“ ist zwar erst in den USA, Kanada und Neuseeland offiziell verfügbar, doch sie bricht schon jetzt weltweit alle Rekorde. Der Spieler bewegt sich selbst mit aktivierter Standortermittlung durch die Straßen, während er auf dem Smartphone versucht, die versteckten Fantasiewesen zu fangen. Bei diesem Augmented-Reality-Spiel werden die Grenzen zwischen realer und virtueller Welt erstmals durchbrochen.
Das beunruhigt offenbar zahlreiche Gemüter, denn viele fragen sich nun: Was passiert, wenn „Pokémon“-Spieler einen Schaden anrichten oder einen Unfall verursachen, während sie mit dem Smartphone vor der Nase durch die Gegend laufen? Bezahlt hier die Versicherung?
Unfall mit Auto: Mitschuld für Spieler möglich
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) erklärt: Wenn ein schwerer Unfall zu gesundheitlichen oder finanziellen Folgen führt, greift die private Unfallversicherung. In der Regel sei man auch beim Spielen auf dem Smartphone versichert, wobei es grundsätzlich keine Rolle spiele, ob man beim Spielen leichtsinnig oder gar leicht oder grob fahrlässig gehandelt habe. Wer ins Spiel versunken einen Schaden verursacht,- ist durch eine private Haftpflichtversicherung abgesichert. Sie greife aber laut GDV nicht, wenn der Schaden vorsätzlich angerichtet wird.
Bei der Kfz-Haftpflichtversicherung ist die Sache nicht so eindeutig. Fährt etwa ein Autolenker einen Fußgänger an, zahlt grundsätzlich die Versicherung. Aber: Hat dieser geistesabwesend und ins Spiel versunken die Straße überquert, kann er gegebenenfalls Mitschuld am Unfall tragen und damit eine geringere Leistung erhalten.
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