Die Festgeld-Zinsen (3 Jahre Bindung) sind in den letzten drei Monaten um knapp 0,4% gesunken, beim Tagesgeld um 0,15 %. Für Tagesgeld erhält man aktuell bis zu 3,00%, für Festgeld 3,5%. Für längerfristige Geldanlagen gibt es aktuell niedrigere Zinsen als für einjähriges Festgeld. Das zeigt eine Analyse des Vergleichportals durchblicker.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 23.02.2024
Andreas Ederer, Head of Banking von durchblicker:
"Die Banken in Österreich und in der EU senken ihre Sparzinsen nun wieder. Das betrifft vor allem das Festgeld. Dabei zeigt sich ein ungewöhnliches Bild: Die meisten Banken und Sparkassen bieten derzeit für längerfristige Geldanlagen niedrigere Zinsen an als für einjähriges Festgeld. Dahinter steckt die Erwartung an die zukünftige Zinspolitik der EZB."
Konkret sind in Österreich in den letzten drei Monaten die Zinsen für Festgeld mit einer Laufzeit von 3 Jahren um 0,38 Prozentpunkte auf durchschnittlich 2,82% und für Festgeld mit einer Laufzeit von 2 Jahren um 0,28 Prozentpunkte auf 2,99% am stärksten gesunken. Auch bei den europäischen Banken sind die Festgeld-Zinsen seit Ende des Vorjahres am stärksten gesunken – dies betrifft vor allem die 3- und 4-Jahresbindungen (-0,28% bzw. -0,35%). Beim Tagesgeld lag Stand Dezember 2023 der durchschnittliche Zinssatz in Österreich bei 1,61%, im Februar bei 1,46 %. Das entspricht einem Rückgang von 0,15 Prozentpunkten.
Bis zu 3,35% für Tagesgeld und 3,5% bei Festgeld
Blickt man noch weiter zurück, nämlich bis zum Zeitpunkt der ersten Zinserhöhung der EZB im Juni 2022, so ist das durchschnittliche Zinsniveau für Tagesgeld bei österreichischen Banken von 0,05% auf 1,46% gestiegen. Der Höchstzinssatz, also die Top-Konditionen, liegen momentan bei 3% für Tagesgeld. Rechnet man hier noch die Bonuszinsen hinzu, die manche Banken für Neukund:innen für einen gewissen Zeitraum gewähren, kommt man auf 3,35%. In anderen Ländern der Eurozone zahlten die Banken durchweg deutlich höhere Sparzinsen.
Stand Februar 2024 liegen die Top-Konditionen bei Festgeld in Österreich bei 3,25% für 5 Jahre Bindung bzw. 3,50% für ein Jahr. Im Juli 2022 lag der Höchstzinssatz noch bei 0,45% für ein Jahr und bei 1,00% für 5 Jahre.
Andreas Ederer:
"Auch wenn man derzeit für kurzfristiges Festgeld noch mehr Zinsen bekommt als für längere Laufzeiten, ist es dennoch ratsam, Erspartes länger zu binden, wenn es die persönliche finanzielle Situation erlaubt. Schließlich rechnen viele Banken im Laufe des Jahres 2024 mit Zinssenkungen – auch wenn die Zukunft nicht vorhersehbar ist, kann man sich mit einer längeren Bindung zumindest das aktuelle Zinsniveau längerfristig sichern."
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