Eisige Stimmung herrscht nach wie vor zwischen Fachverbandsobmann Gunther Riedlsperger und Wüstenrot Vertriebsvorstand Erwin Mollnhuber. AssCompact hat nachgefragt.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 25.01.2016
Zu heftigen Protesten seitens des Fachverbands der Versicherungsmakler und verschiedener Vermittler-Fachgruppen hat die neue „Vermittlervereinbarung“ der Wüstenrot Versicherungs-AG geführt, die Ende November 2015 an die Vertriebspartner gesendet wurde. Wie geht es weiter? Wie sollen sich die Vermittler verhalten? Das wollte AssCompact von Fachverbandsobmann akad. Vkfm. Gunther Riedlsperger (Foto links) und Wüstenrot Vertriebsvorstand Mag. Erwin Mollnhuber (Foto rechts) wissen.
Was im Detail hat den Fachverband so scharf reagieren lassen? „Die Senkung der Provisionen, noch dazu rückwirkend auf schon eingereichte Anträge, das Thema Umsatzsteuer, die Art und Weise, wie das kommuniziert wurde – das sind alles Punkte, die jeder für sich alleine eine solche Reaktion verdient. Die Maklerschaft kann das so nicht hinnehmen“, sagt Gunther Riedlsperger.
Wüstenrotvorstand Mag. Erwin Mollnhuber versteht die heftigen Reaktionen nicht: „Die Courtagevereinbarungen sind, abgesehen von den Provisionssätzen, gleich geblieben. Und diese sind seit 2012 mit ÖVM und den Fachverbänden abgestimmt.“ Von der Kammer sei nicht erwähnt worden, dass die Wüstenrot in 6 Produktgruppen die Provision erhöhen werde, so z.B. in der KFZ-Haftpflicht um 10%, beim Finanzieren um bis zu 35%.
Wie kommt man aus dieser Sackgasse? „Die Wüstenrot ist in keiner Sackgasse! Wir haben klargestellt, was wir machen werden und haben anfängliche Missverständnisse ausgeräumt“, sagt Mollnhuber. Er habe dies Fachverbandsobmann Riedlsperger schriftlich mitgeteilt und ihm ein Gesprächsangebot gemacht, das aber bis dato abgelehnt werde.
„96% der Geschäftspartner wollen weiter mit uns zusammenarbeiten“
„Wir haben nicht angefangen, die Wüstenrot kann gerne mit neuen Vorschlägen an uns herantreten. Wenn diese Vorschläge aber nicht auch die Höhe der Vergütungen beinhalten, sind weitere Gespräche sinnlos“, gibt sich Gunther Riedlsperger weiterhin kämpferisch und rät im AssCompact Interview den Maklerkollegen zum Boykott bis hin zur Umdeckung der Bestände.
Wüstenrot Vorstand Mollnhuber unterstreicht, er habe in den letzten Wochen sehr viel Zuspruch von Maklern erhalten. „Von den rund 3400 angeschriebenen Geschäftspartnern wollen 96% weiter mit uns zusammenarbeiten! Wir führen auch mit jenen Partnern, die widersprochen haben, nochmals ein Gespräch, um klar zu machen, was dieser Widerspruch bedeutet. Ein genereller Widerspruch hat die Konsequenz, dass die rechtliche Grundlage für eine Zusammenarbeit verloren geht – und zwar in jeder Sparte. Das heißt, wir müssen alle Anträge, auch jene, die von der Provisionsänderung nicht betroffen sind, zurücksenden.“
Das gesamte Interview mit Fachverbandsobmann Gunther Riedlsperger und Wüstenrot Vorstand Erwin Mollnhuber lesen Sie in der AssCompact Februar-Ausgabe.
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