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Studie erwartet neue, „wesentlich besser aufgestellte“ InsurTechs

Studie erwartet neue, „wesentlich besser aufgestellte“ InsurTechs

18. Mai 2017

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3 Min. Lesezeit

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News-Im Blickpunkt

Zuerst haben InsurTechs die Versicherungsbranche aufgeschreckt, jetzt steht ihnen selbst eine Konsolidierungswelle bevor. Dabei rächt es sich, dass viele mit zu wenig Branchenwissen gestartet sind, meint eine global angelegte Studie. Zugleich werden neue Anbieter mit intelligenten Ansätzen den Markt aufmischen. 

Mag. Peter Kalab

Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 18.05.2017

Mehr als 1.000 Start-ups sind in der Versicherungsbranche aktiv – doch längst nicht alle sind strategisch gut positioniert und viele lukrative Felder werden vernachlässigt. Das hat eine gemeinsame Studie der internationalen Strategieberatung Oliver Wyman und der Policen Direkt Gruppe ergeben. Dem global ausgerichteten „IsurTech Radar“ zufolge werden InsurTechs heute von den Versicherungsunternehmen längst nicht mehr links liegen gelassen oder gar unterschätzt. Inzwischen sei es ganz normal und selbstverständlich, dass InsurTech-Gründer in Branchendiskussionsrunden neben den CEOs der großen Traditionsanbieter säßen, sagt Nikolai Dördrechter, Geschäftsführer von Policen Direkt und Co-Autor der Studie. Zu fragen sei eher, ob und wo sich die InsurTechs vielleicht selbst überschätzen?

Erste InsurTech-Welle: Starter mit wenig Branchenwissen

Die Studie kommt zum Ergebnis, dass eine Konsolidierung bevorsteht und sich in nächster Zeit die Spreu vom Weizen trennen wird. Der Grund: In der aktuellen ersten „InsurTech-Welle“ befinden viele Start-ups, die kaum über Branchenwissen verfügen. Und auch auf Investorenseite gebe es Irrtümer. So seien einige der Meinung, man könne im Versicherungswesen, ähnlich wie im E-Commerce bei Amazon und Co., Nachfrageströme einfach unterbrechen und umleiten. Dieser Ansatz laufe aber im Versicherungsgeschäft meist ins Leere, da Kunden hier selten wirklich aktiv nach einer Absicherung suchen. Es komme in der Branche viel mehr darauf an, die latenten Kundenbedürfnisse an die Oberfläche zu holen. Eine Kunst, die bisher erst wenige InsurTechs beherrschten, so Studien-Co-Autor Dietmar Kottmann, Insurance-Partner bei Oliver Wyman.

Außerdem scheine das Rennen um den weltweiten Versicherungsmarkt eröffnet, so die Studienautoren, die als Beispiel auf den Online-Versicherer Zhong An aus Shanghai verweisen. Mit nach eigenen Angaben mehr als 450 Mio. Kunden und umgerechnet 930 Mio. Dollar Investorengeld sei das InsurTech bereit zum Sprung von China in den Weltmarkt.

Mehr Erfolg durch Digitalisierung des Betriebs

Die Studienautoren rechnen damit, dass eine zweite Welle erheblich besser aufgestellter InsurTechs kommen wird, die über mehr Branchenwissen und intelligentere Ansätze verfügen. Gerade europäische InsurTechs könnten in vorhandene Lücken stoßen. Besonders stark seien diese beim Angebot von situativen und Community-basierten Produkten – Felder, die allerdings beide nicht sonderlich gewinnträchtig seien. Das ebenfalls in Europa beliebte Modell der Online-Vergleichsportale besitze zwar mittlere Attraktivität, sei aber mit Platzhirschen wie Check 24 zumindest in Deutschland schon besetzt.

Mehr Chancen auf nachhaltigen Erfolg schreiben die Experten jenen Start-ups zu, die den Betrieb digitalisieren und sich der Technologien bedienen, die den Vertrieb unterstützen, die Schadenabwicklung erleichtern oder versicherungstechnische Kernprozesse optimieren.

Quelle: AssCompact Deutschland; bearbeitet durch Redaktion Österreich

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