In einer Umfrage „Individual Investor Survey“ unter 8.550 Privatanlegern aus 23 Ländern zum Thema Geldanlage wollte das französische Investmenthaus Natixis Investment Managers herausfinden, wie die Anleger das aktuelle Marktumfeld einschätzen und sich dieses auf ihr Anlageverhalten auswirkt.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 14.08.2023
Insgesamt ist die Stimmung bei den Befragten positiv. 68% blicken optimistisch auf ihr Portfolio, während sich 22% gestresst fühlen würden. Lediglich 3% denken, sie hätten bei ihren Entscheidungen versagt. Bei der Frage der Rendite sind die Anleger optimistisch. Im Schnitt erwarten sie für 2023 Renditen von 8,6% über der Inflationsrate – langfristig von 13%.
Inflation als größte Sorge
Besonders anzumerken sind auch die Sorgen der befragten Anleger im veränderten Marktumfeld. 58%, also mehr als die Hälfte, gaben die Inflation als ihre größte Sorge an. Für zwei Drittel (66%) wirke sie sich sehr auf die Fähigkeit aus, für das Alter vorzusorgen. 76% sagen, dass ihnen aufgrund der steigenden Kosten klar wurde, dass sie mehr Geld sparen müssten, was jedoch nur 32% tatsächlich tun würden, so der Report von Natixis IM.
Mangel an Kenntnissen bei Anleihen
47% gaben an, dass Anleihen im Jahr 2023 besser abschneiden dürften als Aktien. 46% hätten laut Natixis außerdem ihre Allokation in Anleihen erhöht – anscheinend aber ohne fundierten Grund. Denn 59% der Befragten sagten, dass sie die Rolle von Anleihen in den Portfolios und die Auswirkungen steigender Zinsen auf Anleihen verstehen würden. Doch bei dem beiliegenden Quiz zu Anleihen beantworteten nur 171 der Anleger (2%) die richtige Antwort auf die Frage, was mit Anleihen in einem Umfeld steigender Zinsen passiert, nämlich dass der Gegenwartswert sinkt und das zukünftige Ertragspotenzial steigt.
So stehen die Befragten zu Beratung
Natixis findet, dass die Anleger das Gesamtbild aus den Augen verloren hätten. Denn 26% der Befragten empfinden es als Risiko, ihr Vermögen der Volatilität auszusetzen, 23% wiederum, ihr Vermögen zu verlieren. Doch nur 11% definieren Risiko im Sinne von Verfehlung ihrer langfristigen finanziellen Ziele. Für 68% unterstreiche die Inflation die Bedeutung einer fachkundigen Beratung.
Auf die Frage, welche Beratungsleistungen sie am meisten interessieren, stehen Finanzplanung und Altersvorsorge mit 46% bzw. 43% an erster Stelle. Bei der Frage nach der Anlageberatung wünschen sich 43% der Anleger, dass ihr Berater ihnen nachhaltige Anlagen sowie Anlagemöglichkeiten auf den Privatmärkten (34%) und steuereffiziente Anlagestrategien (32%) anbietet.
Quelle: AssCompact Deutschland, bearbeitet von AssCompact Österreich
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