Ein Großteil der österreichischen Unternehmen spricht sich für den Ausbau der betrieblichen Altersvorsorge aus. Vor bei KMU ist der Bedarf hoch, wie eine repräsentative Umfrage von Valida Vorsorgemanagement nahelegt.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 08.08.2019
Das Marktforschungsinstitut Spectra hat Geschäftsführer von 550 österreichischen Unternehmen zur betrieblichen Altersvorsorge befragt. Knapp jeder Dritte (32%) hat eine solche für seine Mitarbeiter abgeschlossen. Davon haben sich zwei Drittel (65%) für eine Pensionskassenlösung entschieden.
Staatliche Pension zu gering
Mehr als 80% der befragten Geschäftsführer halten Pensionsvorsorge für ein sehr wichtiges Thema. Als Grund dafür geben 70% an, dass die staatliche Pension im Alter zu gering ausfalle oder überhaupt nicht gesichert sei. „In diesem Punkt sind sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber absolut einig, wie wir aus einer im vergangenen Jahr durchgeführten Studie unter Arbeitnehmern wissen. Politisches Handeln zur Stärkung der betrieblichen Altersvorsorge ist daher unabdingbar“, sagt Martin Sardelic, CEO Valida Holding.
Drei-Säulen-Modell bei KMU wenig bekannt
Der Studie zufolge ist das Drei-Säulen-Modell der Pensionsvorsorge in Österreich bei klein- und mittelständischen Unternehmen nicht besonders bekannt. Während 50% der Vertreter größerer Unternehmen das Modell kennen, sind es bei Betrieben mit unter zehn Mitarbeitern nur 39%. Wenig überraschend, zumal die Durchdringung der betrieblichen Altersvorsorge bei großen internationalen Konzernen und ihren Tochterunternehmen bei 90% liegt. Man müsse laut Sardelic bei den KMU ansetzen und zeigen, „wie betriebliche Altersvorsorge auch dort die staatliche Pension ergänzt und so weitaus mehr Menschen zur Verfügung gestellt werden kann“.
Steuerliche Anreize und Flexibilität erwünscht
Knapp drei Viertel der befragten Mehrpersonenunternehmen (73%) geben an, großes Interesse an höheren Beiträgen für die Altersvorsorge der Mitarbeiter zu haben – vorausgesetzt, diese werden staatlich gefördert. Bei KMU (50 bis 249 Mitarbeiter) ist dieser Wunsch am höchsten.
Insgesamt sind rund drei Viertel (74%) mit ihrer Form der betrieblichen Altersvorsorge zufrieden. Zugleich befürworten 57% einen besseren steuerlichen Anreiz, 22% würden eine flexible Beitragszahlung bevorzugen und 13% sprechen sich für die Möglichkeit eines vorzeitigen Ausstiegs nach einer bestimmten Mindestlaufzeit aus.
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