Das Halbjahresergebnis 2020 der UNIQA Group zeigt, dass eine empfindliche Belastungen aufgrund von Covid-19 sich vor allem in der Schaden- und Unfallversicherung niederschlugen. In der Lebensversicherung sanken die verrechneten Prämien um 4,9%. Das versicherungstechnische Ergebnis der UNIQA Group erhöhte sich um 75%. Das operative Ergebnis hingegen reduzierte sich um fast die Hälfte.
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 20.08.2020
Am empfindlichsten waren die Belastungen aufgrund von Covid-19 in der Schaden- und Unfallversicherung, die sich im ersten Halbjahr mit 90 Mio. Euro zu Buche schlugen.
In der Lebensversicherung reduzierten sich die verrechneten Prämien inklusive der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung im 1. Halbjahr 2020 insgesamt um 4,9% auf 676,7 Mio. Euro (1 – 6/2019: 711,8 Mio. Euro). Wesentlicher Treiber dieser Entwicklung ist die durch das anhaltende Niedrigzinsumfeld verursachte geringere Nachfrage und die strategiekonforme Reduktion der Einmalprämien.
Der Gesamtbetrag der Versicherungsleistungen im Eigenbehalt der UNIQA Group reduzierte sich um 0,9% auf 1.840 Mio. Euro (1 – 6/2019: 1.857,4 Mio. Euro).
Deutlich gesunkene Combined Ratio
Die Gesamtkostenquote – das Verhältnis der gesamten Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb zu den abgegrenzten Prämien einschließlich der Nettosparanteile der Prämien aus der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung – erhöhte sich unter Einbeziehung der erhaltenen Rückversicherungsprovisionen auf 27,6% (1 – 6/2019: 27,%). Die Combined Ratio nach Rückversicherung reduzierte sich wegen einer deutlich reduzierten Schadenquote auf 96,7% (1 – 6/2019: 97,%).
Weniger Kapitalanlageergebnis, mehr Kapitalanlagebestand
Das Kapitalanlageergebnis sank im ersten Halbjahr 2020 um 29% auf 215 Mio. Euro (1 – 6/2019: 303 Mio. Euro). Ausschlaggebend dafür waren Wertminderungen auf Aktien und festverzinsliche Wertpapiere. Zusätzlich haben der Umstand, dass 2020 im Gegensatz zu 2019 in Österreich keine Immobilien veräußert wurden, sowie Währungseffekte das Kapitalanlageergebnis negativ beeinflusst.
Der Kapitalanlagebestand der UNIQA Group (einschließlich als Finanzinvestition gehaltener Immobilien, nach der Equity-Methode bilanzierter Finanzanlagen und sonstiger Kapitalanlagen) erhöhte sich zum 30. Juni 2020 gegenüber dem letzten Bilanzstichtag geringfügig auf 20.661,3 Mio. Euro (31. Dezember 2019: 20.624,8 Mio. Euro).
Operatives Ergebnis sank um 48%
Das versicherungstechnische Ergebnis der UNIQA Group erhöhte sich im ersten Halbjahr 2020 vorwiegend aufgrund der verbesserten Schadenquote in der Schaden- und Unfallversicherung um 75,0 % auf 38 Mio. Euro (1 – 6/2019: 22 Mio. Euro). Das operative Ergebnis reduzierte sich hingegen aufgrund des gesunkenen Kapitalanlageergebnisses um 48,% auf 85,4 Mio. Euro (1 – 6/2019: 164 Mio. Euro). Das Ergebnis vor Steuern der UNIQA Group sank dementsprechend um 59,2% auf 55 Mio. Euro (1 – 6/2019: 136 Mio. Euro).
Das Konzernergebnis (den Aktionären der UNIQA Insurance Group AG zurechenbarer Anteil des Periodenergebnisses) reduzierte sich um 61,7% auf 41 Mio. Euro (1 – 6/2019: 106 Mio. Euro). Das Ergebnis je Aktie lag bei 0,13 Euro (1 – 6/2019: 0,34 Euro).
Ausblick
Aufgrund der hohen Unsicherheiten hinsichtlich der gesamtwirtschaftlichen und finanziellen Auswirkungen durch Covid-19 im weiteren Jahresverlauf und der laufenden Entwicklung des Strategieprogramms UNIQA 3.0 erwartet UNIQA ein möglicherweise negatives Ergebnis vor Steuern für das Gesamtjahr 2020. Für das Geschäftsjahr 2020 plant UNIQA, keine Dividende auszuschütten. Die Bonuszahlungen (STI) für den Vorstand für das Geschäftsjahr 2020 werden entfallen.
Bild: ©silvabom - stock.adobe.com
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