Die Versicherungsbranche steht im Hinblick auf hoher Inflation und regelmäßiger auftretende Naturkatastrophen vor großen Herausforderungen. Welche Entwicklungen sich dadurch im Privatkunden- und Gewerbebereich in den nächsten Jahren auftun und wie die Zusammenarbeit mit dem unabhängigen Vertrieb aussieht, erläutert Peter Humer, Vorstand Kunde & Markt Österreich UNIQA Insurance Group.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 03.11.2023
Die Inflation ist allgegenwärtig und trifft schon längst die Mitte der Gesellschaft empfindlich. Für Peter Humer ist die beste Lösung in solch einer Situation, das Gespräch mit den Kunden zu suchen: „Selbstverständlich stehen wir ihnen mit Lösungen zur Seite, denn das ist es, was sie von uns erwarten, wenn das Geld nicht mehr bis zum Ende des Monats reicht. Es ist immer der bessere Weg, das Gespräch zu suchen und gemeinsam Lösungen zu finden. Gleichzeitig fordern uns die Schäden durch Naturkatastrophen. In einigen Regionen werden sich die Prämien sicher erhöhen – das sehen wir bereits bei den Rückversicherern. Wir sind seit Jahren im Dialog mit der Politik hinsichtlich einer Versicherungslösung für Naturkatastrophen und werden uns hier weiter engagieren. Es gibt in Europa gute Beispiele, wo es funktioniert – etwa Belgien, Frankreich, Schweiz oder Spanien. Der Vorschlag der Versicherungsbranche ist, einen kleinen, einstelligen Betrag in die Feuerversicherung zu inkludieren.“
„Gewerbebetriebe müssen Versicherungsbedürfnisse regelmäßig überprüfen und anpassen“
Besonders betroffen von den wirtschaftlichen Entwicklungen der vergangenen Zeit sind auch Gewerbebetriebe und deren Absicherung. In Zeiten von Naturkatastrophen, Pandemien oder anderen unvorhergesehenen Ereignissen können Betriebe gezwungen sein, ihren Betrieb vorübergehend zu schließen, was zu Einnahmeverlusten führt. Humer rät deshalb zu einer Betriebsunterbrechungsversicherung. Zudem könne eine angemessene Haftpflichtversicherung, einschließlich Produkthaftpflicht- und Berufshaftpflichtversicherung, Geschäfte vor finanziellen Belastungen durch Haftungsansprüche schützen. Bei Cyberangriffen und den daraus entstehenden finanziellen Schäden biete eine Cyberversicherung Schutz. Und eine betriebliche Gesundheitsvorsorge bietet laut Humer Vorteile im war of talents. „Insgesamt ist es wichtig, dass Gewerbebetriebe ihre Versicherungsbedürfnisse regelmäßig überprüfen und anpassen, um sich an veränderte wirtschaftliche Bedingungen anzupassen. Eine enge Zusammenarbeit mit Versicherungsberater:innen und -expert:innen kann dabei helfen, die richtigen Versicherungslösungen zu finden und sich bestmöglich abzusichern“, ist Humer überzeugt.
UNIQA Strategieprogramm 3.0: Der Fokus liegt auf Digitalisierung und Gesundheit
Um den entstehenden Herausforderungen durch Digitalisierung, Klimawandel und Urbanisierung gewachsen zu sein, hat UNIQA das Strategieprogramm „UNIQA 3.0 – Seeding the Future“ ins Leben gerufen. „Die übergeordnete Vision ist es, die Gesundheit und den Wohlstand der Kund:innen spürbar zu verbessern und nicht nur die Folgen von Krankheit, Schaden und Verlust abzuwenden oder zu mildern“, erklärt Humer und informiert weiter: „Neben einer strikten Kostendisziplin und der Transformation der Unternehmenskultur liegt der Fokus auf umfassenden Investitionen in Digitalisierung, IT und Data sowie dem strategisch wichtigen Gesundheitsbereich. Ziel ist es, mit innovativen Produkten und Dienstleistungen über die reine Versicherung hinaus langfristig zu einem holistischen Gesundheitsanbieter zu werden – mit unserem bewährten LARA Netzwerk, den Privatspitälern der PremiQaMed Group und auch mit unserem Tochterunternehmen Mavie.“
Ähnliches verfolge UNIQA auch im Bereich Wohnen: „Hier sind wir dabei, ein Produkt- und Serviceportfolio rund um das Bedarfsfeld aufzubauen", so Humer.
Schlüssel zum Erfolg: Enge Verbundenheit mit den UNIQA- Kund:innen und Vertriebspartner:innen vor Ort
Peter Humer ist überzeugt, dass die enge Verbundenheit mit den UNIQA- Kund:innen und Vertriebspartner:innen vor Ort der Schlüssel zum Erfolg ist: „Deshalb setzen wir auch in Zukunft stark auf regionale Präsenz und Kompetenz – im Corporate Business unter anderem mit unseren hochqualifizierten Accountmanager:innen , unseren regionalen Gewerbe- und Vorsorgeexpert:innen und unsere 55 engagierten Partnerservicemitarbeiter:innen unterstützen vorwiegend im Retailgeschäft. Hier setzen wir auf Produktlösungen, die nicht nur den Erfordernissen des Marktes entsprechen, sondern auch durch ihren Aufbau und perfekt abgestimmte Prozesse in der Geschäftsfallbearbeitung zu 95% dunkel verarbeitbar sind. Darüber hinaus bieten wir für unsere Vertriebspartner:innen die passende Anbindung an unsere Systeme zur Abwicklung – OMDS, Easy Option Plus, UCRM und myUNIQA.“
Das gesamte Interview lesen Sie in der AssCompact November-Ausgabe!
Foto oben: Peter Humer, Vorstand Kunde & Markt Österreich UNIQA Insurance Group, im Gespräch mit AssCompact Herausgeber Franz Waghubinger
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