Dipl.-Ing. Christian Sipöcz ist im Januar 2018 in den Vorstand der VAV eingezogen. Im Interview spricht er über die Herausforderungen der vergangenen Jahre, Tariferneuerungen, Produktinnovationen für 2024 und welche Vorteile die VAV in der Zusammenarbeit mit den Vertriebspartnern bietet.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 19.01.2024
Für Christian Sipöcz bestanden in den vergangenen Jahren die größten Herausforderungen darin, sich vom Image eines reinen Kfz-Versicherers zu lösen und die VAV verstärkt als Sachversicherer zu positionieren: „Dies ist uns erfolgreich gelungen. Das Kfz-Geschäft ist weiterhin ein wesentlicher Bestandteil des VAV-Produktangebots, doch die Wahrnehmung der VAV hat sich am österreichischen Versicherungsmarkt deutlich in Richtung Sachversicherungsspezialist mit Fokus auch auf Bau und Gewerbe verändert. Dies wird auch durch das erfreuliche Wachstum der VAV in den letzten Jahren, speziell in diesen Geschäftszweigen, bestätigt.“
Schwieriger Kfz-Markt & Kaufkraftverlust in österreichischen Haushalten
Aufgrund der rasant steigenden Reparaturkosten, aber auch der zunehmenden Einflüsse aus Naturgefahrenereignissen, gestaltet sich laut Sipöcz der Kfz-Markt als anspruchsvoll: „Der Versicherungsmarkt wird, aus meiner Sicht – genauso wie die VAV – entsprechend darauf reagieren und derartige Entwicklungen zukünftig vermehrt in die Prämienermittlung einzelner Kfz-Produkte einfließen lassen. Daneben wird es weiterhin Veränderungen im Mobilitätsverhalten geben. Im urbanen Bereich sehen wir bereits jetzt, dass es viele Car-Sharing-Anbieter gibt und auch die Entwicklung der E-Mobilität wird weiter voranschreiten.“
Auch die Kaufkraft in österreichischen Haushalten sinkt. Eine Möglichkeit, die Existenz auch weiterhin gut abzusichern und dies auch finanzieren zu können, sei die Nutzung von Prämienvorteilen bei Einschluss eines Selbstbehalts, rät Sipöcz: „Die VAV bietet z.B. Selbstbehaltstarife für Eigenheime an, die bis zu 1.000 Euro reichen und es dem Kunden ermöglichen, bis zu 45% weniger Prämie zu zahlen. Auf diese Weise kann der Kunde Kosten sparen und das eigene Haus ist bei größeren Schäden weiterhin gut abgesichert.“
„Wir bieten stets Best-Advice-Komponenten in unseren Produkten“
Die VAV hat 2023 zudem eine Reihe von Tarifen erneuert – im Februar den Eigenheim-/Haushalt-Tarif, Anfang April den Kfz-Tarif, dann den Motorrad-Tarif und zuletzt den Unfall-Tarif. „Wir streben danach, unseren Vertriebspartnern und Kunden stets Alleinstellungsmerkmale (USPs) bzw. Best-Advice-Komponenten in unseren Produkten anzubieten“, erklärt Sipöcz und ergänzt: „In der Eigenheim-/Haushaltsversicherung stellt die Bestleistungsgarantie beispielsweise eine solche Komponente dar. Hierbei handelt es sich um einen optionalen Baustein, der gegen 10% Mehrprämie eingeschlossen werden kann und bei den klassischen Eigenheim- oder Haushaltsdeckungen – abseits Naturgefahren, Haftpflicht, Allrisk und Vorsatz – zu den am Versicherungsmarkt besten vorhandenen Deckungen reguliert. Diese Deckung wird nicht nur von den Versicherungsnehmern, sondern auch von den Vermittlern gerne gewählt, da sie dazu beiträgt, die Haftung der Berater zu reduzieren. Unser neuer Kfz-Tarif beinhaltet nun z.B. zwei unterschiedlich große Pakete für die Elektromobilität, wobei die größere Variante bis zu einem Wert von 60.000 Euro reicht. Der im November 2023 neu eingeführte Unfalltarif kann z.B. ohne Gesundheitsfragen abgeschlossen werden und ist nun für die Vermittler auch in Chegg.net rechenbar.“
VAV feiert 50-jähriges Firmenjubiläum
Auch 2024 können die Vertriebspartner mit neuen bzw. überarbeiteten VAV-Produkten rechnen: „2024 ist ein besonderes Jahr für die VAV, da wir unser 50-jähriges Firmenjubiläum feiern. Wir haben für dieses Jahr, wie in jedem Jahr üblich, ein Update für den Kfz-Tarif geplant. Im Herbst werden wir auch wieder Anpassungen an der Eigenheim-/Haushaltsversicherung vornehmen. Der Schwerpunkt liegt 2024 jedoch besonders auf dem gut wachsenden Gewerbebereich. Auch dort planen wir das eine oder andere Produktupdate im Bereich der Solar-Protect, bei unserem Bauwesenprodukt sowie unserem Immo-Paket.“
„Unser Steckenpferd bleibt das Versichern von Projektrisiken“
Auch im Gewerbebereich hat die VAV einiges zu bieten. „Der Trend zu nachhaltiger Energieerzeugung ist auch an uns nicht spurlos vorübergegangen. Unser Produkt für Photovoltaikanlagen – die Solar-Protect – wurde in den letzten Monaten hervorragend angenommen, da es für kleinere Anlagen auf gewerblich genutzten Gebäuden genauso geeignet ist wie für große Anlagen im Millionenwert in der Fläche“, informiert Sipöcz und ergänzt: „Darüber hinaus sind wir im klassischen KMU-Bereich aktiv und stellen dort beispielsweise unser Business-Paket bereit. Die VAV hat in letzter Zeit auch vermehrt Geschäft im Beteiligungsbereich gezeichnet. Unser Steckenpferd bleibt – seit unserer Gründung vor 50 Jahren – auch weiterhin das Versichern von Projektrisiken. Dort wird die VAV als Spezialist für Bauwesen- und Haftpflichtversicherung wahrgenommen und kann auch im großvolumigen Projektbereich Versicherungsschutz anbieten. Es freut uns sehr, dass wir in jüngerer Vergangenheit auch an einigen Prestigeprojekten wie z.B. der Verlängerung der U2 oder dem Bau der U5 in Wien beteiligt sind.“
„Unser Angebot richtet sich sowohl an Einzelmakler als auch an Maklergruppierungen“
Die VAV arbeitet außerdem eng mit Maklergruppierungen zusammen und hat ca. 2.400 aufrechte Courtagevereinbarungen mit Vermittlern in Österreich, berichtet Sipöcz. „Unser Angebot richtet sich sowohl an Einzelmakler als auch an Maklergruppierungen.
Besonders in Gruppierungen sehen wir die Möglichkeit eines gegenseitigen Lernens. Der aktuelle Trend in den Gruppierungen geht vermehrt in Richtung Schaffung technischer Systeme, um den Verwaltungsaufwand zu reduzieren, Produkte zu vergleichen und Anträge einer automatischen Verarbeitung zuzuführen. Dies insbesondere in Form der Implementierung von Schnittstellen. Diese Entwicklung ist auch für uns von Bedeutung, da wir durch Prozessoptimierungen und technische Integrationen eine schnellere und effizientere Arbeitsweise erreichen können. Unabhängig davon bieten wir auch jenen Vermittlern, die nicht zu einer Gruppierung gehören, Top-Services z.B. über unser Maklerportal VAV Pro an.“
Das gesamte Interview lesen Sie in der AssCompact Februar-Ausgabe!
Foto oben v.l.n.r.: Dipl.-Ing. Christian Sipöcz, Vorstand der VAV Versicherungs-AG, im Gespräch mit Franz Waghubinger
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