Die Vienna Insurance Group (VIG) erzielte angesichts der anhaltenden COVID-19-Pandemie im ersten Halbjahr 2020 ein niedrigeres, aber dennoch solides Ergebnis vor Steuern (201,2 Mio. Euro um 21,8 % unter dem Vorjahreswert ). Das Prämienvolumen konnte um 2,4% gesteigert werden. Die Combined Ratio lag mit 95,5 % um 0,9% unter dem Vorjahreswert
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 26.08.2020
Der Verlauf der Prämieneinnahmen war besonders von den unterschiedlichen Lockdown-Bestimmungen in den VIG-Märkten geprägt und führte vor allem im zweiten Quartal zu signifikanten Rückgängen im Neugeschäft. Gleichzeitig wurde in der darauffolgenden Lockerungsphase in einigen Märkten wieder eine Rückkehr auf ein ähnliches Niveau wie vor Beginn der COVID-19-Pandemie beobachtet. Der breiten Diversität der VIG-Gruppe sowie dem starken Start ins Jahr 2020 ist es zu verdanken, dass im Halbjahr 2020 ein Prämienvolumen von 5.577,4 Mio. Euro und somit eine Prämiensteigerung von 2,4% zum Vergleichszeitraum des Vorjahres erzielt wurde. Besonders die sonstige Sachversicherung verzeichnete ein signifikantes Prämienplus von 7 %, wozu Steigerungen in vielen Segmenten, wie zum Beispiel Polen, Rumänien, Slowakei und Österreich, beitrugen. Auch in der Krankenversicherung wurde ein Prämienplus von 2,6% erzielt. Das von den COVID-19-Ausgangs- und Reisebeschränkungen besonders betroffene Kfz-Versicherungsgeschäft erwies sich als stabil, das Prämienvolumen liegt hier auf Vorjahresniveau. In der Lebensversicherung konnte bei den Einmalerlägen ein Prämienplus von 0,7% erzielt werden. Im gleichen Ausmaß reduzierte sich das Lebensversicherungsgeschäft mit laufender Prämie.
Ergebnis durch die Auswirkungen von COVID-19 beeinflusst
Das Finanzergebnis (inkl. Ergebnis aus at equity bewerteten Unternehmen) erreichte zum Halbjahr 2020 einen Wert von 388 Mio. Euro und liegt um 8,3% unter dem Vorjahresergebnis. Das Ergebnis vor Steuern liegt mit 201,2 Mio. Euro um 21,8% unter dem Vorjahreswert. Berücksichtigt sind hier Firmenwertabschreibungen in der Höhe von rund 120 Mio. Euro für die Märkte Bulgarien, Kroatien und Georgien, die aus der anlassbezogenen Überprüfung der Werthaltigkeit von Firmenwerten im Zusammenhang mit COVID-19 resultieren. Die positive Entwicklung des Gewinns vor Steuern ohne Wertminderung ist unter anderem auf die niedrigere Combined Ratio zurückzuführen. Zum Ergebnis positiv beigetragen haben die größten VIG-Märkte Österreich, Tschechische Republik, Polen und die Slowakei. Das Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen betrug zum Halbjahr 2020 126,3 Mio. Euro (-16,3%).
Positive Entwicklung der Combined Ratio
Die Combined Ratio der VIG-Gruppe lag mit 95,5% um 0,9% unter dem Vorjahreswert. Diese deutliche Verbesserung ist unter anderem durch verminderte Schadenaufwendungen während der Lockdown-Phasen und geringere Unwetterschäden im Vergleich zum Vorjahr bedingt.
Seit 2017 konsequente Umsetzung der Agenda 2020
Das vierjährige Managementprogramm Agenda 2020 fokussiert neben der Nutzung von profitablen Marktpotentialen auf jene Themen, die die Zukunftsfähigkeit der VIG-Gruppe absichern und das Geschäftsmodell in Richtung Kosteneffizienz optimieren. Auch während der COVID-19-Pandemie wird an der Umsetzung der zahlreich getroffenen Maßnahmen festgehalten, wobei neue Digitalisierungsinitiativen einen Schwerpunkt bilden.
Dividendenvorschlag aufrecht
Die – bedingt durch COVID-19 – verschobene Hauptversammlung der Vienna Insurance Group wird am 25. September 2020 in virtueller Form stattfinden. Im Rahmen der Hauptversammlung wird auch die Dividende für das Geschäftsjahr 2019 beschlossen. Dafür bleibt der am 17. März 2020 kommunizierte Dividendenvorschlag in Höhe von 1,15 Euro pro Aktie, vorbehaltlich erheblicher unvorhersehbarer gesundheitlicher und wirtschaftlicher Entwicklungen, aufrecht.
Bild: ©peshkov - Fotolia
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