Am heutigen Weltspartag raten die Finanzdienstleister den Österreichern, ihr gewohntes Sparverhalten zu überdenken. Wer in Aktienfonds anlegt, könne mit deutlich mehr Ertrag rechnen als bei einem Sparbuch.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 31.10.2017
Österreich ist europaweites Schlusslicht bei den auf privates Geldvermögen erzielten Renditen. Diese lagen zwischen 2012 und 2015 – nach Abzug der Inflation – im Schnitt nur bei einem Prozent. Dennoch verharren österreichische Sparer nach wie vor in sicherheitsorientierten Veranlagungsformen, die in der derzeitigen Niedrigzinssituation negative Realrenditen aufweisen.
Wenig Wissen, hoher Beratungsbedarf
Einen Grund für das konservative Sparverhalten sieht Hannes Dolzer, Obmann des Fachverbands Finanzdienstleister in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), in der fehlenden oder negativen Erfahrung mit Wertpapieren. „Aus Unwissenheit entsteht Unsicherheit. Hier sind wir Berater gefordert, die Kunden bei der Auswahl geeigneter Produkte zu unterstützen, eine realistische Erwartungshaltung zu schaffen und über die jeweiligen Risiken aufzuklären.“
Sparpläne für Kleinanleger
Dolzer empfiehlt insbesondere Kleinanlegern Sparpläne als gute Variante, um langfristig auch mit kleineren Beträgen von Wertpapierveranlagungen zu profitieren: „Die laufende Investition von Kleinbeträgen in Aktien oder Aktienfonds gleicht Wertschwankungen aus. Weil gerade bei Sparplänen Kurseinbrüche zu Beginn kaum Auswirkungen haben, eignen sich diese gut für Anleger, die sich bisher auf konservative Sparformen beschränkt haben und den ersten Schritt zu Wertpapieren wagen wollen.“
Trotz Finanzkrise Aktienfonds erfolgreicher als Sparbuch
Wer Ende Juni 2007 Aktienfonds gekauft hat, ist laut einer Analyse der Finanzdienstleister heute mit ziemlicher Sicherheit trotzdem deutlich im Plus: Ein durchschnittlicher weltweit gestreuter Aktienmix hat in den vergangenen zehn Jahren insgesamt 51% Gewinn erzielt. Von jenen 303 Weltaktienfonds, die seit mindestens zehn Jahren bestehen, sind heute 292 im Plus. Die meisten davon warfen 3 bis 5% Rendite im Jahr ab, also deutlich mehr als ein gängiges Sparbuch.
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